GeForce RTX 3050 ist da: Nvidias Mittelklasse-Grafikkarte mit Raytracing

Das Datenblatt der GeForce RTX 3050 kann sich durchaus sehen lassen und auch die Preisempfehlung von 280 Euro klingt fair – in der Theorie.

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(Bild: Nvidia)

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Nvidia und seine Partnerhersteller entlassen die GeForce RTX 3050 als Gaming-Grafikkarte für Full-HD-Genuss am Nachmittag des 27. Januar in den Handel. Mit 2560 Shader-Rechenkernchen und einer unverbindlichen Preisempfehlung von 280 Euro ist sie der bislang günstigste Ableger aus der Ampere-Familie. Gemäß ihrem RTX-Kürzel beschleunigt auch die GeForce RTX 3050 Raytracing-Grafikeffekte in Hardware und enthält Tensor-Kerne, etwa für den KI-Upscaler Deep Learning Super Sampling (DLSS).

Die GeForce RTX 3050 entspricht ziemlich genau einer um ein Drittel kastrierten GeForce RTX 3060, ebenfalls mit GA106-GPU: 2560 statt 3584 Shader-Kerne und 8 statt 12 GByte GDDR6-Speicher mit einer Übertragungsrate von 224 statt 360 GByte/s. Die FP32-Rechenleistung sinkt folglich auf 9 TFlops, analog zeigt sich die GeForce RTX 3050 mit 130 Watt genügsamer. Künftig könnten allerdings auch RTX-3050-Versionen mit der kleineren GA107-GPU erscheinen, die Nvidia bisher für Notebooks verkauft.

Anders als AMD bei der Radeon RX 6500 XT spart Nvidia bei der GeForce RTX 3050 keine grundlegenden Funktionen weg. So beschleunigt die Nvidia-Grafikkarte alle gängigen Video-Codecs, einschließlich AV1, das etwa Google bei Youtube vorantreibt. Das PCI-Express-4.0-Interface zur Kommunikation mit dem Prozessor und für den Zugriff auf den Arbeitsspeicher ist immerhin noch acht Lanes breit (PCIe 4.0 x8).

Zahlreiche Testberichte sehen die GeForce RTX 3050 leistungsmäßig auf dem Niveau der GeForce GTX 1660 Super aus dem Jahr 2019. Erstere hat zwar eine fast doppelt so hohe FP32-Rechenleistung, allerdings übernimmt eine Hälfte der FP32-Shader-Kerne auch Integer-Berechnungen – für diese hatte die GTX 1660 Super noch eigenständige Rechenkerne.

Als Bonus bekommt man zusätzliche 2 GByte RAM sowie die Raytracing- und Tensor-Hardware, sodass man in Full-HD-Auflösung hier und da auch mal in die Welt der Raytracing-Grafikeffekte schnuppern kann. Insbesondere in der Mittelklasse erscheint DLSS zur Erhöhung der Bildrate sinnvoll. Die GeForce RTX 2060 und Radeon RX 6600 erreicht die GeForce RTX 3050 leistungsmäßig allerdings nicht.

280 Euro – das entspricht einem Aufpreis von gut 10 Prozent verglichen mit der GTX 1660 Super. In Anbetracht der aktuellen Marktlage wäre das fair, wenn denn wirklich RTX-3050-Karten zu dem Preis kommen. Da Hersteller, Zwischenhändler und Shops allerdings schon bei allen anderen aktuellen Grafikkarten kräftig zulangen, erscheint die Chance auf eine günstige GeForce RTX 3050 niedrig. Nvidia selbst verkauft gar keine eigenen Founders Edition zur UVP erst und listet nur ein paar nicht verfügbare Herstellerkarten.

GeForce RTX 3050 im Vergleich zu anderen Nvidia-Grafikkarten
Modell RTX 3050 RTX 3060 RTX 2060 GTX 1660 Super
GPU Ampere (GA106) Ampere (GA106) Turing (TU106) Turing (TU116)
FP32-Shader-Kerne 2560 3584 1920 1408
Basistakt / Boost 1550 / 1780 MHz 1320 / 1777 MHz 1365 / 1680 MHz 1530 / 1785 MHz
theoretische Rechenleistung FP32 9 TFlops 12,7 TFlops 6,5 TFlops 5 TFlops
Speichermenge / -typ 8 GByte GDDR6 12 GByte GDDR6 6 GByte GDDR6 6 GByte GDDR6
Interface / Übertragungsrate 128 Bit / 224 GByte/s 192 Bit / 360 GByte/s 192 Bit / 336 GByte/s 192 Bit / 336 GByte/s
Rasterendstufen 32 48 48 48
Raytracing- / Tensor-Kerne 20 / 80 28 / 112 30 / 240 -
Total Board Power (TBP) 130 Watt 170 Watt 160 Watt 125 Watt
Stromanschlüsse 1 × 8-polig mind. 1 × 8-polig 1 × 8-polig 1 × 8-polig
Systemschnittstelle PCIe 4.0 x8 PCIe 4.0 x16 PCIe 3.0 x16 PCIe 3.0 x16
Preisempfehlung 280 Euro 330 Euro 370 Euro 250 Euro

(mma)