Putin zu Kryptogeldverbot: Finanzministerium und Zentralbank sollen sich einigen

Die russische Zentralbank will ein Verbot von Kryptowährungen in Russland, das Finanzministerium hält dagegen. Präsident Putin fordert jetzt eine Einigung.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 76 Kommentare lesen

(Bild: Negro Elkha/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

In der Frage, ob Russland Kryptowährungen und Mining verbieten sollten, hat sich nun auch der russische Präsident Wladimir Putin zu Wort gemeldet. Bei einer Sitzung russischer Regierungsmitglieder forderte er das Finanzministerium und die Zentralbank auf, einen Konsens in der Frage zu finden. Zuvor hatte die Zentralbank ein Totalverbot von Kryptowährungen und Mining empfohlen, das Finanzministerium hatte dagegen opponiert. Aktuell sind Kryptowährungen in Russland noch legal, dürfen aber nicht als Zahlungsmittel eingesetzt werden.

Putin äußerte dabei keine direkte Präferenz für oder gegen ein Verbot. "Die Zentralbank steht dem technologischen Fortschritt nicht im Wege und unternimmt die notwendigen Anstrengungen, um die neuesten Technologien in diesem Bereich einzuführen", sagte er. Der Standpunkt der Zentralbank fuße auf der Sicht von Experten, die Risiken für die Bürger des Landes sähen. Zugleich hob er hervor, dass Russland gewisse Wettbewerbsvorteile beim Mining von Kryptowährungen habe, nämlich "Stromüberschuss" und "gut ausgebildetes Personal". Seit China gegen Miner vorgegangen ist, wird der Anteil Russlands an der weltweiten Hashingleistung des Bitcoin-Netzwerks auf rund 11 Prozent geschätzt.

Vergangene Woche hatte sich die russische Zentralbank in einem Bericht dafür ausgesprochen, jegliche Nutzung sowie das Mining von Kryptowährungen in Russland zu untersagen. Die Währungshüter argumentierten, dass der Nutzen der Digitalmünzen sehr begrenzt sei, sie nur zur Spekulation dienten und auch Anzeichen eines betrügerischen Pyramidenspiels trügen. Mining wiederum sei unnützer Stromverbrauch und bedrohe Versorgungssicherheit sowie Klimaziele.

Das Finanzministerium wandte sich gegen diese Empfehlung, wie das russische Wirtschaftsmedium RBK berichtete. Iwan Tschebeskow, Direktor der Abteilung für Finanzpolitik des Finanzministeriums, sagte demnach, dass Russland mit einem Verbot von Kryptowährungstransaktionen und Mining in der High-Tech-Industrie zurückfalle. "Wir müssen regulieren, nicht verbieten. Die Regulierung wird dazu beitragen, die Bürger zu schützen", so Tschebeskow. Das Finanzministerium habe ein Konzept zur Regulierung des Kryptomarktes ausgearbeitet habe und warte auf die Stellungnahme der Regierung.

(axk)