Motorolas nächste PowerPC-Generation

Motorola modernisiert nicht nur die Reihen der Embedded-Prozessoren mit dem neuen e500-Core, versteckt bei den Embedded Kollegen findet man auch die Roadmap zu den nächsten Desktop-PowerPCs.

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Von
  • Andreas Stiller

Motorola modernisiert nicht nur die Reihen der Embedded-Prozessoren mit dem neuen e500-Core, so nebenbei findet man in der Roadmap zu den kleineren 82xx-Prozessoren (mit 603-Kern) auch die PowerPC-Nachfolger für die aktuelle 74xx-Desktop-Line. Danach soll 2003 der MPC7457, gefertigt in HiPerMOS-7-Prozess (0,13-µm-Kupfer SOI, wie AMDs Hammer-Prozessor), mit 867 bis 1833 MHz der Herausforderung durch IBMs PPC970 widerstehen. Für Ende 2003/Anfang 2004 ist als "Proposal" der 7457-RM mit integrierter Northbridge (DDR-SDRAM) und mit mehr als 2 GHz Takt vorgesehen.

IBM hat bislang nur eine 1,8 GHz-Version des PPC970 angekündigt, die ebenfalls in der zweiten Jahreshälfte 2003 verfügbar sein soll. Von IBMs Neuling weiß man jedoch seit dem Microprocessor Forum schon deutlich mehr: Er soll gegenüber dem bisher im Apple eingebauten Motorola MPC7455A mit 64-Bit-Modus mit deutlich schnellerem Bus und weit mächtigerem Innenleben aufwarten. Über Cache-Größen, Funktionseinheiten, Bus-Geschwindigkeiten und Zugriffszeiten des Motorola-Gegenstücks MPC7457 ist hingegen noch nichts bekannt. Apple steht jetzt möglicherweise vor der Qual der Wahl, weiterhin mit Partner Motorola zusammenzuarbeiten oder zu IBM zu wechseln -- oder für beide Prozessorversionen Systeme zu entwickeln.

Ebenfalls ab Ende 2003 sollen die ersten Mitglieder der MPC5500-PowerPC-Famile herauskommen, die als Embedded Controller speziell für den Automobilbereich die bisherigen MPC500ern ersetzen sollen. Dafür sieht Motorola die folgenden Features vor: (as)

  • PowerPC ISA kompatibel gemäß Book e, mit e500-core
  • bis 300 MHz Takt
  • bis 4 MB Embedded Flash Speicher
  • bis zu 128KB Embedded SRAM Speicher
  • MMU (Memory Management Unit)
  • SIMD-Einheit (Single Instruction Multiple Data) für DSP-funktionen
  • eTPU (Enhanced Time Processor Unit) mit größerer Bitbreite und mehr Kanälen
  • Superschnelle QADC -- direktes Einlesen von ADC-Werten ohne CPU-Belastung
  • DMA-Controller (Direct Memory Access)
  • Mehrere CAN- (Controller Area Network), SCI- und SPI-Controller