Montag: Onkyo ist insolvent, quantengesicherte Verschlüsselung ohne Hintertür

HiFi-Spezialist Onkyo am Ende + Kryptografie ohne NSA-Backdoor + Volkszählung ohne Papierberg + Tempolimit & Windkraft-Ausbau gefordert + "Roman der Zukunft"

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Lautsprecher auf Regal neben dem Flachbildfernseher

(Bild: JIPEN / shutterstock.com)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Frank Schräer

Die HiFi-Geräte von Onkyo waren über viele Jahre beliebt und geehrt, doch jetzt ist der japanische Hersteller zahlungsunfähig. Immer weniger Kunden wollen hochwertige Audio-Anlagen, denn die Trends der letzten Jahre waren Streaming-Angebote und Smartphones. Dass die Übertragung zu solchen Geräten auch in Zukunft sicher ist, dafür sollen neue Verschlüsselungsstandards sorgen, denn die bisherige Kryptografie ist Quantencomputern nicht mehr gewachsen. Hintertüren für Spione sollen ausgeschlossen sein. Eine andere Art der Informationsbeschaffung als Spionage ist die Volkszählung, die gestern in Deutschland begann und überwiegend online durchgeführt wird. Dabei gibt es Kritik an intransparenter Datenübermittlung – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Onkyo Home Entertainment hat in Japan Insolvenz angemeldet. Damit endet der Leidensweg eines für seine vielfach hochgelobten HiFi-Verstärker, CD-Spieler und AV-Receiver bekannten Herstellers. Der Markt hat sich von klassischen Audio-Geräten – Onkyos Kerngeschäft – zu mobilen Geräten und Streaming-Diensten verlagert. Das Unternehmen konnte nicht folgen und verzeichnete stetigen Umsatzrückgang. Der Markenname soll aber weiterleben unter Sharp und Voxx trotz Ende eines klassischen HiFi-Herstellers: Onkyo Home Entertainment ist insolvent.

Die USA bereiten neue Verschlüsselungsstandards für das Zeitalter von Quantencomputern vor, die so wasserdicht sind, dass selbst die besten staatlichen Codeknacker des Landes sie angeblich nicht umgehen können werden. Die National Security Agency (NSA) ist zwar erneut an Teilen des laufenden Normungsprozesses beteiligt. Der technische US-Geheimdienst besteht aber darauf, dass er keine Möglichkeit haben werde, die entwickelten Standards für Post-Quanten-Kryptografie auszuhebeln: Keine Hintertür für Spione in quantengesicherter Verschlüsselung.

Am Sonntag, dem 15. Mai, war der Stichtag für die Volkszählung, Zensus 2022 genannt. Ab heute schwärmen rund 100.000 Erhebungsbeauftragte aus, die Zahl der Haushaltsmitglieder in einer großen Stichprobe abfragen. Daneben gibt es die Befragung aller Wohnungs- und Gebäudeeigentümer. Sie erfolgt per Briefpost, auf die möglichst online geantwortet werden soll, um einen Papierberg einzusparen. Doch es gibt auch Kritik an intransparenter Datenübermittlung: Sonntag ist Stichtag für den Zensus 2022.

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Mehr Tempo beim Ausbau der erneuerbaren Energien und ein schonenderer Umgang mit Ressourcen – darauf haben sich die Umweltminister von Bund und Ländern auch angesichts des Krieges in der Ukraine bei ihrem zweitägigen Treffen verständigt. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) kündigte an, den Einsatz von Biosprit aus angebauten Pflanzen per Gesetzesänderung zu begrenzen. Auch eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen soll beim Sparen von Ressourcen helfen: Umweltministerkonferenz für Tempolimit und zügigeren Windkraft-Ausbau.

Vor 90 Jahren erschien die Dystopie "Schöne neue Welt" von Aldous Huxley auf Deutsch, nachdem das Original "Brave New World" wenige Monate zuvor in England herauskam. Der "Roman der Zukunft" gehört bis heute zu den Top-Titeln auf der Liste der verbotenen Bücher. 1938 kam er auf die Liste des "schädlichen und unerwünschten Schrifttums" der Nationalsozialisten. Erst mit der Neuübersetzung im Jahre 1953 wurde der Roman in Deutschland bekannter und prompt mit "1984" von George Orwell verglichen. Missing Link betrachtet das Buch aus heutiger Sicht: Wackre neue Welt, herrliche Geschöpfe – Huxleys "Schöne neue Welt".

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(fds)