Online-Broker Flatexdegiro bietet bald auch Kryptogeldhandel

Wer bei Flatexdegiro tradet, kann darüber ab Herbst auch Bitcoin, Ethereum und Co kaufen. Der Onlinebroker kooperiert dafür mit der Börse Stuttgart.

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(Bild: Shutterstock)

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Der börsennotierte Onlinebroker Flatexdegiro bietet seinen Kundinnen und Kunden in Deutschland und Österreich bald auch Handel mit Kryptowährungen an. Dafür kooperiert der Broker mit der Kryptotrading-Plattform Bison, hinter der die Börse Stuttgart steht. Ab dem dritten Quartal 2022 soll die neue Tradingmöglichkeit verfügbar sein. Derzeit lassen sich über Bison Bitcoin, Ethereum, Litecoin, Ripple, Bitcoin Cash, Chainlink und Uniswap handeln. Weitere Coins sollen hinzukommen.

Richtigen Börsenhandel bietet die 2019 an den Start gegangene Bison-Plattform allerdings nicht: Handelspartner bei Kauf und Verkauf ist immer die Euwax AG, ein Tochterunternehmen der Börse Stuttgart. Handelsentgelte zahlt man bei Bison indirekt in Form eines Spreads – also einer Differenz zwischen An- und Verkaufskursen. Bei Bison lagernde Kryptowährungsguthaben werden von der Blocknox GmbH verwahrt, lassen sich aber auch auf eigene Wallets transferieren. Auch der Flatexdegiro-Kundschaft soll der Transfer auf die eigene Wallet möglich sein, erklärte ein Sprecher auf Anfrage.

Im Zuge jüngster Kursrutsche an den Finanzmärkten sackten auch die Kryptowährungen erheblich ab, manche Coins verloren fast die Hälfte ihres Werts. Bitcoin liegt derzeit bei knapp bei unter 30.000 US-Dollar, Ethereum unter 2000 US-Dollar – weit entfernt von ihren Höchstständen.

Bei Flatexdegiro sieht man aber offenbar Potenzial für die Zukunft. "Wir sind überzeugt, dass Kryptowährungen trotz der jüngsten Kurseinbrüche langfristig eine relevante Anlageklasse sind“, sagte Flatexdegiro-Chef Frank Niehage dem Handelsblatt. In Umfragen hätten zwischen 25 und 30 Prozent der Kundschaft Interesse an in Kryptowährungen bekundet. Flatexdegiro hat eigenen Angaben nach rund 2 Millionen Kunden.

Das Potenzial sehen wohl auch weitere deutsche Broker und Banken. So bietet die Trading-App Trade Republic bereits seit vergangenem Jahr Kryptogeldhandel, die Smartphone-Bank N26 will laut dem Fachdienst Finanz-Szene in den kommenden Wochen ihr Angebot in Kooperation mit dem Start-up Bitpanda herausbringen. Die Volksbanken arbeiten derweil an eigenem Prototypen einer Wallet und erwägen Trading-Angebote. Drei kleine Volksbanken sowie eine Sparkasse sind laut Bericht des Handelsblatts bereits vorgeprescht und bieten Interessierten die Möglichkeit zum Kryptobörsenhandel über BSDEX, einer weiteren Tochter der Börse Stuttgart.

Auch wenn die Schwellen für den Handel mit Kryptowährungen insgesamt sinken, sollte man nicht vergessen: Es handelt sich um eine hochspekulative Anlage. Wer damit liebäugelt, sollte vorsichtig vorgehen, sich vor jedem Investment umfassend informieren und auch nur solche Summen anlegen, die man problemlos einbüßen könnte.

(axk)