Studie: Westeuropa holt bei fünfter Mobilfunkgeneration 5G stark auf

2022 Jahr soll die Zahl der 5G-Verträge über eine Milliarde steigen, geht aus einem Mobilfunk-Report hervor. Westeuropa soll nicht mehr lange hinterherhinken.

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(Bild: Marko Aliaksandr/Shutterstock.com)

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  • dpa

Westeuropa wird in den kommenden fünf Jahren zur zweitwichtigsten Region weltweit für die fünfte Mobilfunkgeneration (5G) aufsteigen. Das geht aus dem aktuellen Ericsson Mobility Report hervor, der am Dienstag in Stockholm veröffentlicht wurde.

Ende 2021 waren in Westeuropa nur sechs Prozent der Mobilfunkverträge 5G-tauglich. Damit lag die Region deutlich hinter Nordamerika (20 Prozent), Nordostasien (19 Prozent) und der Region des Golfkooperationsrates (9 Prozent). Bis 2027 sortiert sich das Feld hingegen neu: Ericsson prognostiziert, dass Westeuropa dann mit einer 5G-Quote von 82 Prozent nur knapp hinter Nordamerika (90 Prozent) auf dem zweiten Platz weltweit liegen wird.

Die fünfte Generation des Mobilfunks (5G) bietet deutlich höhere Datenübertragungsraten als bisherige Standards wie UMTS (3G) und LTE (4G). Außerdem fallen die Latenzen geringer aus, was Anwendungsfelder wie das Fernsteuern von Maschinen oder Telemedizin-Anwendungen eröffnen kann. Private Anwender profitieren beispielsweise beim Online-Gaming von geringerem Lag.

Aus dem Ericsson Mobility Report geht hervor, dass bislang rund ein Viertel der Weltbevölkerung im Prinzip Zugang zu einem 5G-Netz hat. Dieser Wert wird sich in den kommenden fünf Jahren verdreifachen, prognostiziert die Studie. Und immer mehr Menschen werden diese Netzabdeckung dann auch tatsächlich ausnutzen, heißt es. Die 5G-Technologie werde bis 2027 fast die Hälfte aller Verträge ausmachen und den Wert von 4,4 Milliarden übersteigen.

Mit der stärkeren Verbreitung von 5G könnten die Anwenderinnen und Anwender die Mobilfunknetze auch intensiver nutzen. So habe sich der weltweite Datenverkehr in Mobilfunknetzen in den vergangenen zwei Jahren verdoppelt. "Dieses Wachstum wurde durch die zunehmende Nutzung von Smartphones und Mobilfunk sowie durch die Digitalisierung der Gesellschaft und der Industrie angetrieben", heißt es im Ericsson Moblity Report.

In Westeuropa wird aktuell noch ein Großteil des Datenverkehrs in den LTE-Netzen (4G) abgewickelt. Aufgrund eines anhaltenden Umstiegs von 2G und 3G auf LTE sei die Zahl der 4G-tauglichen Verträge nochmals um 7 Prozent gestiegen, sie machten Ende 2021 rund 80 Prozent aller Mobilfunkabonnements aus. Das Wachstum der 5G-Verträge in Westeuropa erwies sich ebenfalls als stark. Hier stieg die Kennzahl von 5 Millionen Verträgen im Jahr 2020 auf 31 Millionen Ende 2021.

Die Zahl der 5G-Verträge werde Ende 2023 fast 150 Millionen erreichen. Viele Netzbetreiber haben ihre 3G-Netze bereits ausgemustert, um die Wiederverwendung von Funkfrequenzen für 4G und 5G zu ermöglichen.

(dahe)