Ukraine-Krieg: Roboterhund Spot soll bei der Beseitigung von Minen helfen

Die russische Armee hat in umkämpften Gebieten Streumunition zurückgelassen. Roboterhund Spot soll nun eine Hilfsorganisation bei der Räumung unterstützen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 25 Kommentare lesen

Boston Dynamics' Spot

Lesezeit: 3 Min.

Die US-amerikanische und britische Hilfsorganisation Halo Trust wird für die Kampfmittel-Beseitigung in der Ukraine einen Roboterhund der US-Armee erhalten. Der Roboterhund Spot von Boston Dynamics soll die Organisation dabei unterstützen, Mörsergranaten und Streumunition wie Landminen der russischen Armee zu räumen.

Laut einem Bericht des Magazins Foreign Policy (FP) habe das eine mit der Situation vertraute Person erklärt. Die US-Armee stelle einen seiner zwei Roboterhunde Halo Trust zur Verfügung. Zudem werde auch ein ferngesteuerter Robocut-Vegetationsschneider gestellt, der Gelände für die weitere Räumung freilegen könne.

Die Non-Profit-Organisation habe mehrere Verträge mit der US-Regierung geschlossen, um in der Ukraine zu helfen. In einem vorangegangenen Test habe sich gezeigt, dass Spot gut für den Einsatz in der Ukraine geeignet sein könnte, erklärte der Geschäftsführer von Halo Trust, Chris Whatley, gegenüber FP. Whatley hofft, dass Spot dabei helfen könne, Streumunition zu entfernen, die Russland in der Ukraine wahllos eingesetzt und überall zurückgelassen habe.

Während des Testlaufs habe man den Hund manuell gesteuert, da er sich durch schwieriges und gefährliches Gelände bewegen sollte. Normalerweise kann Spot trainiert werden und auch ohne menschliche Hilfe Tätigkeiten ausführen. Laut Whatley sei es im Testlauf möglich gewesen, innerhalb von 10 bis 15 Minuten Objekte sicher aufzunehmen, ohne, dass sie dem Hund aus dem Robotermaul fielen.

Durch den Einsatz eines Roboterarms anstelle seines Kopfes könnte Spot etwa dabei helfen, nicht explodierte Munition in Gruben zu ziehen, die bereits mit Munition gefüllt sind. Die dort zusammengetragenen Kampfmittel können später zur gesicherten Explosion gebracht werden. Menschen müssten sich so nicht in Gefahr begeben – auch keines der zehn Teams von Halo, die in Bucha und Brovary eingesetzt werden.

Boston Dynamics hat gegenüber FP nicht den konkreten Fall, aber den Einsatz von Spot kommentiert. Der Roboterhund werde sehr häufig an gefährlichen Orten eingesetzt, um Menschen dort Arbeit abzunehmen. Außerdem stehe in den Geschäftsbedingungen, dass Roboter von Boston Dynamics nicht als Waffe oder zu Schadens- und Einschüchterungszwecken gebraucht werden dürften.

Halo Trust arbeitet seit knapp 35 Jahren in der Kampfmittel-Beseitigung und der Sichtbarmachung von Folgen von Landminen – ein symbolträchtiger Aufritt der britischen Prinzessin Diana von 1997 in angolanischen Minenfeldern machte die Arbeit der Organisation besonders sichtbar.

Die Hilfsorganisation hat sich darauf spezialisiert, Menschen vor Ort darin zu schulen, Landminen und andere Kampfmittel zu erkennen und zu räumen. In der Ukraine ist die Organisation nach eigenen Angaben seit 2016 tätig. Die Arbeit von Halo Trust in der Ukraine werde derzeit dadurch erschwert, dass viele Menschen vertrieben wurden. Einheimische können so nicht für die Räumung ausgebildet werden.

(kbe)