Westenergie Breitband: Glasfaser-Ausbau mit neuem Investor

Ein Infrastruktur-Investor steigt bei der Eon-Tochter ein, um den Netzausbau in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz mit voranzutreiben.

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(Bild: ThomBal / Shutterstock.com)

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Der Energieversorger Eon will zusammen mit dem Investor Igneo Infrastructure Partners den Glasfaserausbau im Nordwesten Deutschlands vorantreiben. Dafür beteiligt sich Igneo zur Hälfte an der Eon-Tochter Westenergie Breitband, teilten die Unternehmen am Montag mit. Die Beteiligung steht noch unter Vorbehalt der behördlichen Genehmigungen, mit dem Abschluss des Geschäfts rechnen die Partner im vierten Quartal 2022.

Das Gemeinschaftsunternehmen soll den Angaben zufolge mehr als 1,5 Millionen Haushalte sowie Großkunden in Deutschland mit Glasfaser-Breitbandanschlüssen versorgen. Die Westenergie Breitband erschließt derzeit über 300 Gemeinden in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz mit Glasfasernetzen, deren Anschlüsse der Mutterkonzern als "Eon Highspeed" vermarktet.

Igneo ist ein auf Infrastrukturen spezialisierter Investor, der zur "First Sentier Investors"-Gruppe gehört. Das Unternehmen investiert in Infrastrukturunternehmen in Europa, Nordamerika, Australien und Neuseeland. Igneo verwaltet über 14 Milliarden US-Dollar für mehr als 120 institutionelle Anleger.

"Gerade bei der Digitalisierung unseres Landes sind starke Partnerschaften gefragt", erklärte Eon-Netzvorstand Thomas König. "Daher freuen wir uns sehr, dass wir mit Igneo einen anerkannten und langfristigen Investor gewinnen konnten, um den Breitbandausbau in Deutschland zu beschleunigen."

Investitionen in Netze und Netzinfrastruktur sind wegen der Aussicht auf langfristige Renditen derzeit bei institutionellen Anlegern beliebt. Partnerschaften sollen den Ausbau voranbringen. Auf dem deutschen Markt tummeln sich inzwischen einige Glasfaserprojekte, die mit Geld von Investoren angeschoben wurden – etwa die Deutsche Glasfaser, hinter der ein schwedischer Investor und ein kanadischer Pensionsfonds stehen.

Dabei tun sich auch die großen Netzbetreiber oder Energiekonzerne mit Partnern zusammen, um den Glasfaserausbau in der Fläche voranzutreiben. Telefónica baut mit Unterstützung der Allianz auf der grünen Wiese aus; die Telekom im Nordwesten mit IFM Global. Auch Vodafone sucht Partner für den Netzausbau. Liberty Global nimmt zusammen mit InfraVia Capital Partners einen neuen Anlauf auf dem deutschen Markt. In Berlin hat sich Vattenfall mit Eurofibre für den Netzausbau zusammengetan.

(vbr)