Mehr als Hell und Dunkel: Kontraste aufspüren und in Fotos gekonnt einsetzen
Kontraste in Tonwert, Farbe, Form und Inhalt tragen wesentlich zu Bildgestaltung und Bildwirkung bei. Wer sich damit beschäftigt, entdeckt ganz neue Motive.
- Sandra Petrowitz
Kontraste sind überall. Als Hingucker schaffen sie Aufmerksamkeit, überraschen, betonen und signalisieren: Hier ist etwas einen genaueren Blick wert! Sie prägen das Foto, unterstützen im besten Fall seine Wirkung und erzählen vielleicht sogar einen Teil seiner Geschichte.
Laut Duden ist Kontrast der "Unterschied in der Helligkeit der hellen und dunklen Partien eines Bildes", und genau dieser sogenannte Motivkontrast dürfte vielen Fotografen zuerst einfallen: Licht und Schatten, hell und dunkel. Es gibt aber noch eine weitere Wortbedeutung, die im Duden sogar an erster Stelle steht: "Kontrast: starker, ins Auge springender Gegensatz". Der Begriff leitet sich vom mittellateinischen Wort contrastare ab, das wiederum aus den Worten contra = gegen und stare = stehen zusammengesetzt ist.
Diese Art von Gegenüberstellung ist für die Fotografie noch wichtiger: als elementarer Bestandteil von Wahrnehmung und Bildgestaltung. Selbst weniger offensichtliche Gegensatzpaare erzeugen Spannung und tragen zu Bildaufbau, Bildaussage und Bildwirkung bei. Ihre Vielfalt bietet fast unendliche Bildgestaltungsmöglichkeiten: scharf und unscharf, statisch und bewegt, glatt und rau, rund und eckig, Punkt und Fläche, alt und neu, natürlich und künstlich …