Gamescom 2022 in Köln: Spielemesse mit Games, Events, Cosplay & Livestreams

Vom 24. bis 28. August 2022 findet Europas größte Spielemesse wieder vor Publikum in Köln statt. Für die Daheimbleibenden gibt es Livestreams.

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, Kölnmesse GmbH / Thomas Klerx

(Bild: Kölnmesse GmbH / Thomas Klerx)

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Die weltgrößte Publikumsmesse für Computer- und Videospiele fährt in diesem Jahr zweigleisig: Erstmals seit 2019 treffen sich Spielehersteller und -fans zur Gamescom wieder vor Ort in den Messehallen in Köln. Mehr als 550 Aussteller wollen neue Spiele vorstellen und die Werbetrommel für ihr Sortiment rühren. Auch wenn die Spielemesse in den letzten Jahren an internationaler Relevanz gewonnen hat, dürften die großen Ankündigungen anderen Messen vorbehalten bleiben. Die Publisher nutzen die gut besuchte Gamescom stattdessen mehr für Kundenbindung und Werbung.

Mit dem diesjährigen Motto "Das Herz der Popkultur" wollen die Veranstalter der Gamescom, Koelnmesse und der Branchenverband game e. V., die kulturelle Bedeutung von Computer- und Videospielen in den Fokus rücken. Die ist längst offensichtlich: Immer mehr Spielewelten werden verfilmt, Bücher wiederum dienen als Anregung für Games und manch großer Spieletitel wie The Witcher ist quer durch die Medien erfolgreich.

Wer selbst Spiele entwickelt, kann die vom 22. bis 26. August im Kongresszentrum Ost der Koelnmesse stattfindende Devcom besuchen. Bei dieser stehen praktische Aspekte des Game Developments von Animation über Programmierung bis hin zur Organisation eines Spiele-Studios auf dem Programm – und natürlich das Knüpfen von Kontakten in der Branche.

Tickets nur im Vorverkauf

Wer zur Gamescom fahren will, muss ein Tagesticket im Vorverkauf erwerben; es wird keine Tageskasse vor Ort geben. Donnerstag und Freitag kostet es 25 Euro, am Wochenende 30,50 Euro (ermäßigt 18 bzw. 23 Euro). Die digitale Eintrittskarte ist nur mit der offiziellen Gamescom-App nutzbar. Die enthält auch ein Ausstellerverzeichnis, einen Hallenplan und weitere Infos. Die Teilnahme an den digitalen Angeboten ist kostenlos.

Viele namhafte Publisher wie Bandai Namco Entertainment, Ubisoft, THQ Nordic, Kalypso Media und der XBox-Hersteller Microsoft werden an der Gamescom teilnehmen. Doch längst nicht alle Großen der Branche sind vertreten: Electronic Arts, Activision Blizzard, Sony, Take Two und CD Projekt Red haben beispielsweise abgesagt; Square Enix will nur einen Merchandising-Stand organisieren. Einige der für den Herbst angekündigten AAA-Titel wie "FIFA 23", "The Last of Us 1 Remake" oder "Call of Duty: Modern Warfare 2" werden daher auf der Gamescom fehlen. Auch manche riesigen Stände und Veranstaltungen aus früheren Jahren, die viel Publikum angezogen hatten, fallen damit flach.

In diesem Jahr wird es auf der Gamescom erstmals wieder Cosplay vor Ort geben, wie hier 2019 beim Promotion-Team von "Minute of Islands".

Der beispielsweise für "Control" und "Death Stranding" bekannte Publisher 505 Games wird zwar keine Spielstationen in der Entertainment Area anbieten, richtet dafür aber einen Community-Treffpunkt namens "505 Games Meet and Greet Space" aus. Cosplayer, die einen Charakter aus dem 505-Universum darstellen, können sich hier von einem professionellen Cosplay-Fotografen ablichten lassen.

Was genau auf der Gamescom zu sehen und vor allem zu spielen sein wird, ist in vielen Fällen noch vage. Ein paar Publisher haben aber immerhin schon näheres verlauten lassen. Bandai Namco beispielsweise will drei anspielbare Titel präsentieren: das Freizeitpark-Aufbauspiel "Park Beyond" von Limbic Entertainment, das Horror-Game "The Devil in Me" sowie das Action-Abenteuer "One Piece Odyssey". Die zu Koch Media gehörende Marke Prime Matter zeigt auf der Gamescom ein Remake des Klassikers "System Shock", das Action-Abenteuer Gungrave G.O.R.E., das Action-Rollenspiel "The Last Oricru" sowie ein weiteres, noch nicht benanntes Spiel. Ubisoft wiederum gibt Einblick in sein Piratenabenteuer "Skull and Bones", in das Tanzspiel "Just Dance 2022" und stellt Spielstationen für die Roller-Derby-Simulation "Roller Champions" bereit. THQ Nordic gönnt sich einen 1000-Quadratmeter-Stand und will neun Spiele zeigen, darunter einige noch nicht bekannte.

Gamescom-Neuling Level Infinite (Tencent) steigt gleich voll ein: Angekündigt sind eine 360-Grad-Bühne, Live-Demos, Trailer sowie "experimentelle Aktivitäten" rund um das Mobile-Game "PUBG Mobile". Das Spielestudio will außerdem Neues zu "Warhammer 40.000: Darktide", "Metal: Hellsinger", "Tower of Fantasy", dem Open-World-Survival-Spiel "V Rising" und dem Multiplayer-Shooter "GTFO" des schwedischen Indie-Studios 10Chambers zeigen. Indie-Publisher Humble Games hat eine ganze Reihe von Titeln im Gepäck, darunter das Sci-Fi-Adventure "Ghost Song", das Rhythmusspiel "Infinite Guitars" und das Horror-Game "Signalis".

Seit 2019 startet die Gamescom mit der englischsprachigen "Gamescom Opening Night Live". Nach zwei Jahren ohne Publikum soll das Event in diesem Jahr mit bis zu 5000 Fans vor Ort in Köln stattfinden; Moderator ist erneut der Spielejournalist Geoff Keighley. Übers Netz kann man vom Sofa aus dem Livestream zuschauen, was der Messe in den letzten Jahren deutlich mehr internationale Aufmerksamkeit bescherte.

Wer es nicht in die Domstadt schafft, kann sich kostenlos Livestreams ansehen, mit einem Avatar durch die virtuelle Welt der Indie Arena Booth streifen, Trailer schauen oder Demoversionen von Spielen ausprobieren. Wer online teilnimmt, kann sich außerdem damit trösten, die Menschenansammlungen in Köln zu meiden. Denn trotz eines Hygienekonzepts mit mehr Abstand zwischen den Ständen wird es zweifellos wieder Gedränge und Warteschlangen geben.

Wie schon in früheren Jahren soll sich das Gamescom-Feeling auch übers Messegelände hinaus verbreiten – mit kostenlosen Konzerten in der Kölner Altstadt beim "Gamescom City Festival". Vom 26. bis 28. August spielen nationale und internationale Bands am Rudolfplatz.