Gebrauchte E-Books: Pearson möchte am Weiterverkauf mitverdienen – per NFT

An Second-Hand-Büchern verdient ein Verlag nichts – für E-Books will der Bildungsverlag Pearson das aber ändern. Dazu will er auf NFTs zurückgreifen.

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(Bild: Black Jack/Shutterstock.com)

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Das britische Medienhaus Pearson denkt darüber nach, wie es am Weiterverkauf elektronischer Buchtitel mitverdienen könnte. Dessen CEO Andrew Bird klagte gegenüber Bloomberg, bei den "analogen" Buchtiteln des Verlags (der schwerpunktmäßig im Bildungsbereich tätig ist) seien bis zu sechs Besitzerwechsel üblich – das Unternehmen selbst verdiene lediglich am ursprünglichen Verkauf. Doch in der digitalen Welt könne und müsse sich das ändern, findet Bird. Er stellt sich vor, durch Techniken wie Blockchain und NFT (Non-fungible Token) an einem Weiterverkauf elektronischer Titel mitzuverdienen.

Die Umstellung auf digitale Veröffentlichungen trage erfreulicherweise dazu bei, diesen papierenen "Sekundärmarkt" kleinzuhalten. Dank der Digitalisierung könne ein Verlag mit neuen Technologien wie NFT und Blockchain an jedem Verkauf eines bestimmten Objekts über dessen ganzen digitalen Lebenszyklus hinweg verdienen.

Bird verriet Bloomberg, dass sein Unternehmen die Möglichkeiten dazu erkunde. Auch schaue man auf weitere Gelegenheiten, die sich aus der "digitalen Transformation" ergeben würden. In seinem Verlag beschäftige sich etwa ein ganzes Team damit, die Auswirkungen des Metaversums auf das Unternehmen zu untersuchen.

Bird sieht einen Ansporn darin, als Erster NFTs in dieser Weise zu nutzen. Wenn man darin erfolgreich sei, könne das eine Vorlage für andere Verlage und sonstige Inhalteanbieter sein, ihre Einnahmen zu vergrößern. Der Markt für gedruckte Bücher schrumpft seit Jahren, während die Verkäufe von E-Books steigen.

Ein NFT ist ein Datenbankeintrag in einer Blockchain (einer dezentralen, kryptografisch verketteten und abgesicherten Datenbank), der ein Objekt eindeutig einem Eigentümer zuweist und nicht austauschbar (nicht fungibel) ist. Damit lassen sich auch digitale Objekte als Unikate behandeln – und somit als Handelsobjekte nutzen, die etwa in einer Auktion bemerkenswerte Preise erzielen können. Die Blockchain dahinter ist die Basis sowohl für NFTs als auch für sogenannte Kryptowährungen.

Hohe Gewinnversprechen haben in der jüngeren Vergangenheit eine Welle der Begeisterung bei Unternehmen und privaten Sammlern für NFTs ausgelöst. Zahlreiche Firmen suchen inzwischen nach dauerhaften Geschäftsmodellen dafür.

(tiw)