Statistik der Woche: Männer verstoßen öfter gegen Verkehrsregeln

Zu hohe Geschwindigkeit, Handy am Steuer, Rotlichtverstöße: Unsere Infografik zeigt die häufigsten Verkehrsdelikte und teilt sie nach Geschlecht und Alter auf.

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Zeichnung: Polizist steht neben einem Radarkasten und spricht ein allgemeines Verbot aus
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • René Bocksch

Frauen verstoßen in absoluten Zahlen seltener gegen Verkehrsregeln als Männer. Das zeigen Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes. Am größten ist der Anteil der Frauen noch bei den Delikten Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren und bei Rotlichtverstößen: Er liegt hier bei rund einem Drittel.

Geschwindigkeitsverstöße machen zahlenmäßig den größten Teil der Ordnungswidrigkeiten aus – diese werden zu 78 Prozent von Männern begangen. Auch bei Delikten in Zusammenhang mit Alkohol, Überholen oder Ladungen sind Männer deutlich häufiger betroffen.

Die Interpretation der Daten wirft Fragen auf. Verhalten sich Männer im Straßenverkehr risikoreicher und aggressiver? Oder sitzen Männer schlicht öfter am Steuer von Fahrzeugen und begehen deshalb mehr Ordnungswidrigkeiten als Frauen? Oder werden sie vielleicht öfter bestraft?

Für die Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes gilt: Die Zahl der Ordnungswidrigkeiten beziehen sich jeweils auf alle Personen, die am Straßenverkehr teilgenommen haben. Der Anteil der Frauen an allen allgemeinen Fahrerlaubnissen lag am 01. Januar 2021 bei 42,6 Prozent. Damit ist das Geschlechterverhältnis in der Grundgesamtheit der Verkehrsteilnehmer knapp ausgeglichen.

Statistik der Woche

(Bild: 

shutterstock/3dmask

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Auch bei der Zahl der Fahrverbote, die in Deutschland verhängt werden, fällt ein deutlicher Unterschied zwischen den Geschlechtern auf. Der Anteil der für Frauen verhängte Fahrverbote liegt über die Altersklassen hinweg zwischen 5 und 20 Prozent. Am geringsten ist er dabei in der Altersgruppe bis 17 Jahre und am höchsten in der Gruppe ab 65 Jahren.

Radaranlagen tragen ihren Anteil zu den geahndeten Verkehrsdelikten bei. Die Anzahl der festinstallierten Blitzer liegt hierzulande bei 4.677. Im Ranking der europäischen Staaten ist das allerdings nur der vierte Platz. Über 18.000 Blitzer befinden sich in Russland. Italien folgt mit 10.776 Blitzern vor Großbritannien mit rund 7.274 Radarfallen.

Allerdings ist die Russische Föderation auch über fünfzigmal größer als Italien. Auf die Gesamtfläche des Landes gerechnet sind es in Italien rund 36 Blitzer pro 1.000 Quadratkilometer – in Russland lediglich ein Blitzer. Gleichwohl sind die Bemühungen der russischen Behörden, gegen Temposünder vorzugehen, deutlich zu erkennen – seit 2020 wurden dort knapp 8.000 neue Blitzgeräte installiert. In Deutschland bleibt die Zahl weitgehend stabil: Seit 2015 verzeichnet die Bundesrepublik lediglich einen Zuwachs von gut 450 Radarfallen.

(jle)