Edge- und IIoT-Cloud-Stack: StarlingX 7.0 mit Debian und besserer Skalierbarkeit

Die Open-Source-Plattform StarlingX steht im Major Release 7.0 zur Verfügung, das neben besserer Skalierbarkeit auch mit einem neuen Linux-Kern aufwarten kann.

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(Bild: NicoElNino/Shutterstock.com)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Frank-Michael Schlede
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Die Open-Source-Community hinter StarlingX hat Version 7.0 des Cloud-Software-Stacks unter der Apache-2-Lizenz veröffentlicht. Das Projekt kombiniert unter anderem Ceph, OpenStack und Kubernetes. Zudem heben sie hervor, dass die Plattform besonders gut für Anwendungen mit niedriger Latenz und hoher Leistung geeignet sei.

Die Entwicklergemeinschaft konnte nach den Aussagen in einem Blog-Beitrag während des letzten Veröffentlichungszyklus an einigen größeren Änderungen der Plattform arbeiten und auch Verbesserungen an bestehenden Funktionen vornehmen. Einer der Änderungen, deren Umsetzung sich über mehrere Veröffentlichungen erstreckt, ist die Unterstützung für das Debian-Betriebssystem. Bereits in der vorherigen Version 6.0, die im Februar 2022 erschienen ist, hat das Entwicklerteam von Starlink X mit der Migration hin zu Debian begonnen.

Die StarlingX-Plattform setzt auf eine Reihe von Open-Soure-Programmen wie unter anderem Ceph, OpenStack und Kubernetes auf. Neu ist im Kern das Debian Linux (Bild: StarlingX).

Die Gemeinschaft entschied sich für Debian, da es dabei um eine stabile Open-Source-Linux-Distribution mit langfristiger Wartung handelt. Zudem begründeten sie diesen Schritt mit den verschiedenen Unsicherheiten, die Red Hat rund um das bis zur Version 6.0 im Cloud-Stack zum Einsatz kommende CentOS ausgelöst hatte.

Damit ist dies die erste Version, in der das Debian-Betriebssystem zur Verfügung steht. Die Entwicklerinnen und Entwickler betonen dabei auch, dass es aus diesem Grund noch einige Einschränkungen existieren. Um einen Echtzeit-Kernel bereitzustellen, verwendet das Projekt im Gegensatz zu Debian außerdem den Yocto 5.10-Kernel.

Das StarlinkX-Team betont, dass die Plattform unter anderem in den Industriebereichen Telekommunikation und Fertigung vermehrt zum Einsatz kommt. In diesem Umfeld ist die Echtzeitkommunikation immer wieder eine wichtige Voraussetzung. Seit der Version 3.0 unterstützt die Plattform das Precision Time Protocol (PTP). PTP wird zur Synchronisierung von Uhren in Computernetzwerken verwendet und kann in einem lokalen Netzwerk eine Genauigkeit im Submikrosekundenbereich erreichen. Diese Genauigkeit wird unter anderem bei der Synchronisierung von Finanztransaktionen oder Mobilfunkübertragungen verlangt.

Um diese Funktionalität in vollem Umfang nutzen zu können, hat die Gemeinschaft neue Funktionen hinzugefügt, die eine Feinabstimmung von PTP auf die jeweiligen Bedürfnisse der Anwendungen erleichtern soll. Die Plattform verfügt jetzt über die Version 3.1.1 des Basispakets linuxptp, das neue Funktionen und eine wesentlich feinere Konfiguration ermöglichen soll. Weiterhin hat die Community hat auch damit begonnen, NICs zu konfigurieren, die Synchronous Ethernet (SyncE) unterstützen, um die Plattform für 5G-Anwendungsfälle zu verbessern.

Die weitere Ergänzung ist die Unterstützung der lokalen Installation von Edge-Sites. Entwickler und Entwicklerinnen können nun eine Edge-Site lokal installieren. Dabei ist die Installationssoftware auf einer separaten Festplattenpartition vorinstalliert, sodass die oft langwierigen Datenübertragungen entfallen können. Diese Methode kann auch für ein Upgrade der Site zum Einsatz kommen. Die Community hat zudem die Effizienz von Distributed Cloud erhöht, indem sie die Anzahl der parallelen Operationen erhöht hat, die durchführt werden können. Um zudem die Anzahl der Edge-Sites zu erhöhen, die effizient verwaltet werden können, hat das StarlingX-Team auch die Skalierbarkeit der Plattform verbessert.

Eine vollständige Liste der Aktualisierungen und neuen Funktionen in StarlingX 7.0 finden Interessierte in den in den Versionshinweisen und in der Projektdokumentation. Auf der StarlingX-Website, können Entwicklerinnen und Entwickler weitere Informationen über das Projekt erhalten, sich den Code anzusehen oder das neueste Image herunterladen, um die neuen Funktionen auszuprobieren.

(fms)