E-Fuels bei VW: Skepsis im Aufsichtsrat von Volkswagen

Synthetischer Kraftstoff könnte im Volkswagen-Konzern künftig eine größere Rolle spielen als in den bisherigen Plänen. Doch der Aufsichtsrat hat Zweifel.

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VW Cabrios

Mit E-Fuels ließe sich der Bestand an Fahrzeugen CO₂-neutral betreiben - allerdings zu einem hohen Preis.

(Bild: VW)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Martin Franz
  • mit Material der dpa

(This article is also available in english)

Bei Volkswagen wurde in den vergangenen Jahren fast alles in Richtung batterieelektrischer Antrieb gestellt. Der frühere Chef Herbert Diess ließ an dieser Strategie nie ein Zweifel, sein Nachfolger Oliver Blume gilt als ein Befürworter von E-Fuels. Im Aufsichtsrat von Volkswagen glaubt man allerdings nicht, dass diese synthetischen Kraftstoffe auf absehbare Zeit eine Alternative für die Massen werden können.

Zu den Skeptikern gehört unter anderem Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil, der in dieser Funktion auch im Aufsichtsrat von Volkswagen sitzt. Er halte E-Fuels für interessant, rechnet in der nächsten Zeit aber nicht mit dem Einsatz synthetischer Kraftstoffe bei Autos. Die sogenannten E-Fuels wären interessant, wenn man einen Motor damit zu bezahlbaren Preisen CO₂-neutral nutzen könnte, sagte der SPD-Politiker der dpa.

E-Fuels hätten allerdings auch einen entscheidenden Nachteil: Sie seien enorm energieintensiv. "Wir benötigen erneuerbare Energien in Deutschland auf absehbare Zeit für andere Zwecke. Im Pkw-Bereich werden wir E-Fuels aus diesem Grund so schnell nicht sehen", sagte Weil. "Es hat schon seinen Grund, dass sich nahezu die gesamte weltweite Pkw-Industrie auf den Weg gemacht hat, batteriegestützte Elektromobilität zu organisieren." Das sei der technologische Stand jetzt. "Aber wer weiß, wie sich die Dinge weiterentwickeln werden."

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E-Fuels sind synthetische Kraftstoffe, die Benzin und Diesel auf Erdölbasis in gewöhnlichen Verbrennungsmotoren ersetzen können. Befürworter argumentieren, dass mit diesem Sprit der Bestand dekarbonisiert werden könne, wenn der zur Herstellung benötigte Strom auf regenerativen Quellen kommt. Kritiker bemängeln eine miserable Energieeffizienz. An der lokalen Luftbelastung ändert sich mit E-Fuels nichts.

(mfz)