Energieautarkes Wohnen: Ein Plattenbau mit ungewöhnlichem Heizkonzept
Ein Pilotprojekt in Aschersleben: Durch eine PV-Anlage, Speicher, elektrische Heizung und gute Dämmung soll das Gebäude zu 60 Prozent energieautark werden.
- Kathrin Stoll
Wir machen das ja für zukünftige Generationen", sagt AGW-Geschäftsführer Mike Eley, während er – offenbar völlig schwindelfrei – auf dem Gerüst des alten Plattenbaus in der Kopernikusstraße in Aschersleben, Sachsen-Anhalt, herumturnt. Daraus entstehen soll ein zu 60 Prozent energieautarkes Wohngebäude. Die alte Platte soll also nach der Sanierung mindestens 60 Prozent der im Gebäude benötigten Energie für die Heizung und die Stromversorgung selbst erzeugen.
Auf der Baustelle befördert ein Kran lange Holzbretter aufs Dach. Im Inneren des Rohbaus ist es gleich merklich kühler, viel zu sehen gibt es neben den nackten Betonwänden noch nicht. Von draußen ist Baulärm zu hören.
Das Haus soll den angestrebten Autarkiegrad mit einer guten Dämmung, Photovoltaik-Panels auf dem Dach und an der Fassade sowie einer Lüftungsanlage erreichen. Selbst entwickelte Warmwasserboiler mit 200 Litern Fassungsvermögen und eine strombetriebene Infrarotheizung, die von den Wohnungsdecken strahlt, ergänzen das ungewöhnliche Konzept. Eine wassergeführte Heizung gibt es nicht.