Paybox stellt Endkunden-Geschäft in Deutschland ein

Deutsche Paybox-Nutzer können ab heute nicht mehr mit ihrem Handy bezahlen, der Dienst wird eingestellt.

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Von
  • Urs Mansmann

Schlechte Nachrichten für Geschäftspartner und Kunden von Paybox: Im Laufe des heutigen Tages wird das System keine neuen Transaktionen mehr annehmen. Kunden, die noch auf Paybox-Überweisungen warten, müssen allerdings keine Angst um ihr Geld haben. "Paybox wird vorläufig unterbrochen, die noch vorhandenen Transaktionen werden aber selbstverständlich ordnungsgemäß abgewickelt", versichert der CEO Mathias Entenmann. Bis zum 31. März soll die Abwicklung dauern. Rund eine Million Privatkunden nutzten zuletzt die Zahlungsabwicklung per Paybox. Bei dem System authentifizierte sich der Kunde mit seinem Handy und einer PIN, die Zahlungsabwicklung eignete sich also auch zum anonymen Bezahlen im Internet, da die Kunden wahlweise eine virtuelle Handy-Nummer wählen konnten, die keine Rückschlüsse auf den Inhaber zuließ.

Von den derzeit 100 Mitarbeitern sollen letztendlich noch 20 bis 40 im Unternehmen verbleiben, der Rest muss sich eine neue Arbeitsstelle suchen. Die Arbeitnehmer wurden bereits Mitte Dezember gekündigt. Bereits im vergangenen Jahr hatte Paybox Personal abgebaut, von über 150 Angestellten blieben zum Ende des Jahres noch rund 100 übrig. Laut Entenmann will sich Paybox nach dem Ausstieg aus dem Endkundengeschäft nur noch um das Consulting-Geschäft im Bereich Payment-Lösungen kümmern. Lediglich in Österreich läuft das Endkunden-Geschäft weiter.

Paybox war Ende November ins Trudeln gekommen, als sich die Deutsche Bank zurückgezogen hatte, die zum Schluss über 75 Prozent der Anteile hielt. Zu diesem Zeitpunkt war das Unternehmen laut Entenmann zwar schuldenfrei, aber offensichtlich noch weit vom Break Even entfernt. Man habe zwar Licht am Ende des Tunnels gesehen, das geschäftliche Risiko sei aber ohne Investor nicht zu schultern gewesen, so Entenmann. (uma)