Zwei neue Mineralien in Probe eines 15-Tonnen-Meteoriten aus Somalia entdeckt

Ein den lokalen Hirten seit Generationen bekannter Stein wurde vor zwei Jahren als großer Meteorit identifiziert. Er enthält mehrere neue Mineralien.

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Die analysierte Gesteinsprobe

(Bild: University of Alberta)

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In einer Gesteinsprobe eines schon vor Generationen in Somalia eingeschlagenen Meteoriten haben Forscher und Forscherinnen in Kanada zwei Mineralien entdeckt, die bislang nicht auf der Erde nachgewiesen wurden. Womöglich gebe es in der lediglich 70 Gramm wiegenden Probe sogar noch ein drittes neues Mineral, erklärt die Universität Alberta. Sollten obendrein weitere Proben des riesigen Brockens untersucht werden, könnten sogar noch mehr Mineralien darin entdeckt werden, heißt es weiter. Die jetzt zuerst klassifizierten Mineralien wurden Elaliit und Elkinstantonit getauft, einmal nach dem Entdeckungsort und einmal nach der Planetologin Lindy Elkins-Tanton.

Die analysierten Proben stammen vom sogenannten El-Ali-Meteoriten, der erst vor zwei Jahren wissenschaftlich beschrieben wurde. Mit einer Masse von 15,2 Tonnen handelt es sich um den neuntgrößten Meteoriten überhaupt, der bislang entdeckt wurde. Laut der Meteoritengesellschaft (The Meteoritical Society) lag er in einem vegetationsreichen Tal in der Nähe des Ortes El Ali in Somalia. Lokale Hirten hätten den Brocken bereits seit fünf bis sieben Generationen gekannt, er sei in Liedern, Tänzen und Gedichten aufgetaucht. Sie hätten den Brocken als Amboss genutzt, um ihre Messer zu schärfen. Nach seiner Entdeckung wurde er demnach nach Mogadischu gebracht, um dort verkauft zu werden. Inzwischen soll er nach China verschifft worden sein.

Wie das Forschungsteam jetzt erläutert, wurde bereits bei ersten Analysen deutlich, dass in der Probe womöglich neue Mineralien zu finden sind. Als dann ein weiterer Experte hinzugezogen worden sei, habe der noch am ersten Tag gesagt: "Hier sind mindestens zwei neue Mineralien drin." Das sei phänomenal gewesen, erklärt Chris Herd, der die Meteoritenkollektion der kanadischen Universität betreut. Normalerweise brauche solch ein Fund viel mehr Zeit. Weil die beiden Mineralien vorher bereits synthetisch hergestellt worden waren, hätten sie dann so schnell klassifiziert werden können. Die weitergehende Analyse dauere noch an. Über solche Funde ließen sich die Bedingungen bei der Entstehung nachvollziehen, die es auf der Erde nie gegeben hat. Noch sei nicht klar, ob künftig noch weitere Proben des riesigen Brockens untersucht werden können.

(mho)