Gesundheitswesen: Laufzeitverlängerung für Konnektoren wieder in Spezifikation

Nach Kritik: Die für die Digitalisierung des Gesundheitswesens zuständige Gematik veröffentlicht Spezifikation zur Laufzeitverlängerung mittels Software-Update.

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(Bild: PopTika / Shutterstock.com)

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Wie angekündigt hat die für die Digitalisierung des Gesundheitswesens zuständige Gematik GmbH die Laufzeitverlängerung für Konnektoren mittels Software-Update erneut in die Spezifikationen aufgenommen. Laut Gematik ermöglichen die Spezifikationen, dass "die Laufzeit von TI-Konnektoren nach Ablauf einer fünfjährigen Betriebsdauer um maximal drei Jahre verlängert werden kann". Damit geht es weiterhin nur darum, die Geräte bis Ende 2025 betreiben zu können – die Gematik geht nicht auf die Möglichkeit einer Schlüsselneugenerierung ein, die eine längere Laufzeit ermöglicht.

Diese speziellen Router für das Gesundheitswesen sollen den Zugang zur Telematikinfrastruktur (TI) für den Austausch von Patientendaten herstellen. Der Austausch würde dem Gesundheitssystem Kosten in Höhe von mindestens 300 Millionen Euro verursachen. Um einen teuren Konnektortausch zu vermeiden, war zwischenzeitlich eine Laufzeitverlängerung der Sicherheitszertifikate mittels Software-Update vorgesehen.

Nachdem das lediglich von zwei der drei Konnektorhersteller (Secunet und Rise) umgesetzt und daraufhin aus den Spezifikationen entfernt wurde, hatte es massive Kritik gegeben. Analysen von c't hatten gezeigt, dass ein kompletter Hardware-Tausch nicht notwendig ist. In der Folge hatte sich auch der Chaos Computer Club (CCC) eingeschaltet und innerhalb von zwei Wochen ein Software-Update für den dritten Konnektorhersteller Compugroup Medical (CGM) geschrieben, von dem nach Angaben des BMG in diesem Jahr 18.000 Konnektoren ausgetauscht werden müssen.

Immerhin zeigt sich mit dem kürzlich vom Bundestag verabschiedeten Krankenhauspflegeentlastungsgesetz, dass die Frage der Finanzierung – wie zuvor auch von Susanne Ozegowski, die Abteilungsleiterin für Digitales und Innovation vom BMG, angekündigt – mit einer TI-Pauschale neu geregelt werden soll. Damit sollen laut Gematik "Anreize für die günstigeren Alternativen zum Tausch" gesetzt werden. Wie viel günstiger das Software-Update allerdings wird, bleibt abzuwarten. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach kündigte vor ein paar Tagen an, in Zukunft eher auf Cloud-basierte Lösungen anstelle von Konnektoren setzen zu wollen.

(mack)