Skandal um Cambridge Analytica: Meta zahlt 725 Millionen US-Dollar in Vergleich

Meta hat einem Vergleich zugestimmt. 725 Millionen Dollar zahlt das Unternehmen, weil Daten von der Beratungsfirma Cambridge Analytica genutzt wurden.

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(Bild: Michael Vi/Shutterstock.com)

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Zur Beilegung einer Sammelklage hat Meta zugestimmt, 725 Millionen US-Dollar zu zahlen. Die Einigung muss nun noch von einem Richter genehmigt werden. Dann dürfte der jahrelange Rechtsstreit um den Cambridge-Analytica-Skandal ein Ende haben. Nutzerinnen und Nutzer hatten geklagt, weil ihre Facebook-Daten von der Beratungsfirma unrechtmäßig genutzt wurden. Meta sieht jedoch nach wie vor kein eigenes Fehlverhalten, wolle aber "im besten Interesse der Gemeinschaft und Aktionäre" handeln.

Wer an einem vermeintlichen Persönlichkeits-Test in dem sozialen Netzwerk teilnahm, gab seine Daten, aber zum Teil auch jene von Freunden frei. Informationen von 87 Millionen Menschen sollen so zusammengekommen sein – ohne dass diese von der Sammlung und vor allem nicht von einer Weitergabe und Nutzung wussten. Denn die Daten hatte der Ersteller des Tests an Cambridge Analytica verkauft, die wiederum daraus Werbekampagnen für unter anderem den Brexit und Donald Trumps Präsidentschaftskandidatur entwickelten.

In der von Reuters veröffentlichten Einigung (Aktenzeichen 18-md-02843-VC) heißt es, die 725 Millionen Dollar seien die höchste Summe, die jemals in einer Datenschutz-Sammelklage gezahlt worden sei beziehungsweise werden soll. Auch für Facebook, heute in Meta umbenannt, ist es die teuerste Einigung – aber beileibe nicht die erste.

In der bereits 2018 eingebrachten Klage heißt es, das Unternehmen gewähre zahlreichen Drittanbietern Zugang zu Daten und Informationen ohne Einwilligung. Das verletzt die Regeln zum Schutz der Privatsphäre. Es mangelte an Kontrolle, wer Daten bekam sowie wie sie genutzt wurden, steht in einer Pressemitteilung der Klägeranwälte. Darin bedanken sie sich auch bei den Richtern und Mediatoren, die den Prozess über Jahre begleitet haben. Für die Ausarbeitung der Einigung hatte man zuletzt eine Gerichtspause erbeten. Eine Anhörung ist für März angesetzt. Dann muss ein Bundesgericht dem Vergleich zustimmen, um die Einigung und Zahlung zu beschließen.

Facebook hat bereits 2019 wegen des Skandals eine Strafe in Höhe von fünf Milliarden US-Dollar auferlegt bekommen, die das Unternehmen an die US-Handelsaufsicht Federal Trade Commission (FTC) zahlen muss. Zugleich musste Facebook seine interne Struktur ändern, so der damalige Vergleich.

(emw)