Cebit

Die versteckten E-Book-Reader

Die CeBIT bietet die derzeit noch seltene Gelegenheit, einen der E-Book-Reader mit elektronischem Papier von E-Ink persönlich in Augenschein zu nehmen. Die digitalen Lesegeräte sind jedoch nicht leicht zu finden.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Dr. Jürgen Rink

Am 11. März soll das E-Book-Zeitalter in Deutschland mit dem Sony Reader PRS-505 beginnen, dabei gibt es hierzulande schon jetzt ein halbes Dutzend Lesegeräte. Der 11. März ist deshalb so interessant, weil mit dem Sony Reader endlich das Lesematerial kommt: Verlage wie Hanser, Bertelsmann oder Beltz wollen Werke online für den PRS-505 verkaufen. Zum ersten Mal wird man ab nächster Woche somit digitale Bestseller legal lesen können.

Die Display-Technik ist bei allen Geräten ähnlich. Die Anzeige stammt von E-Ink und hat keine Hintergrundbeleuchtung. Das Bild sieht in etwa so aus wie Schrift, die auf hellgrauem Umweltschutzpapier gedruckt ist. Ob das Motivation genug für den Wechsel von der Buchseite zum E-Ink-Display ist, kann man sich an einigen kleinen Ständen auf der CeBIT anschauen, wenn auch mit Konkurrenzgeräten zum Sony Reader.

Die versteckten E-Book-Reader (6 Bilder)

Foxit eSlick

Foxit wagt sich mit dem E-Book-Reader eSlick in Hardware-Gefilde vor. Bislang ist das Unternehmen eher bekannt für seine PDF-Reader-Anwendung.

Foxit (Halle 6, Stand G38), eher bekannt für seine PDF-Reader-Anwendung, hat den eSlick-Reader mitgebracht. Die Kartons sind noch nicht ganz ausgepackt, das Transparent provisorisch aufgehängt, auf dem kleinen Tresen liegen aber bereits zwei Prototypen. Das Gerät misst 12 mal 19 Zentimeter und wiegt 180 Gramm. Foxits ganzer Stolz ist die PDF-Software für den Reader. Lesegeräte wie der Sony PRS-505 oder Bebook können zum Beispiel DIN-A4 formatierte PDFs entweder nur unlesbar klein oder nur in wenigen Vergrößerungen zeigen. Der eSlick kann dagegen PDFs umbrechen und in zahlreichen Font-Größen anzeigen, die man während des Lesens wählen kann. Die Nachteile des PDF-Formats für kleine Reader – die Anzeige misst 6 Zoll – werden so gemildert, wenn auch nicht ganz ausgeglichen. DRM-E-Books kann der eSlick nicht lesen, außer PDF zeigt er nur txt- und Fictionwise-eReader-Dokumente an, MP3-Dateien kann er noch abspielen. Foxit sucht für den eSlick Distributoren in Europa.

Über die Laufzeit macht Foxit keine Angaben, die erfährt man aber in Halle 19, Stand D64 bei Netronix. Dieses Unternehmen stellt unter anderem den Reader Cybook Gen3 für Bookeen her – und eben den eSlick. Dieser soll laut Netronix mit einer Akkufüllung 8000 Seiten lang halten. Da die E-Ink-Geräte nur Strom beim Blättern brauchen (vom Abspielen von MP3-Musik mal abgesehen), muss man sie erstens nie ausschalten und zweitens macht die Angabe einer Laufzeit keinen Sinn. 8000 Seiten reichen jedenfalls selbst für Viel- und Schnellleser tagelang aus.

Netronix zeigt auf dem taiwanischen Gemeinschaftsstand unter anderem ein Mockup eines Readers mit Touchscreen und WLAN. Der soll noch in diesem Jahr verkauft werden. Die in Deutschland erhältlichen Sony Reader PRS-505 (ab 11.3.), Bebook und Cybook haben weder Drahtlosanbindung, noch Touchscreen-Optionen. Man kann mit ihnen wenig mehr als lesen und das nur mit wenigen Graustufen ohne Farbe.

Der Vollständigkeit wegen seien noch die drei anderen Reader erwähnt, die es in Deutschland schon gibt. Sie stammen alle von iRex Technologies und bieten Wacom-Stifttechnik fürs Display und je nach Modell auch WLAN-Anbindung. Sie kosten aber mit 500 bis 700 Euro deutlich mehr als Sony PRS-505, Bebook und Cybook, die alle in der 300-Euro-Preisklasse spielen. (jr)