Twitter: Verifizierung von Firmenaccounts für 1000 US-Dollar im Monat

Unternehmen werden auf Twitter aktuell mit goldenen Häkchen verifiziert. Für die will der Kurzmitteilungsdienst künftig viel Geld verlangen.

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Twitter will von Unternehmen 1000 US-Dollar pro Monat für das goldene Häkchen verlangen, das ihren Account als verifiziert kennzeichnet. Für weitere damit verbundene Accounts sollen dann jeweils 50 US-Dollar im Monat fällig werden. Das berichtet das US-Magazin The Information unter Berufung auf interne Kommunikation bei Twitter. Eine offizielle Ankündigung des US-Konzerns gibt es bislang noch nicht. Accounts von Unternehmen, die das Geld nicht bezahlen, dürften dann künftig nicht mehr verifiziert werden. Der Bericht zeigt, dass Twitter unter der Führung des US-Milliardärs weiterhin auf der Suche nach Einnahmequellen ist.

Die Haken zur Verifizierung von Accounts stehen seit der Übernahme durch Elon Musk im Fokus der Aufmerksamkeit. Vorher waren Accounts nach uneinheitlichen Regeln verifiziert worden und Musk hatte das als Schwachsinn kritisiert. Er hatte es als System aus "Fürsten und Bauern" kritisiert. Danach wurde der blaue Haken in das Premium-Abo Twitter Blue integriert, was aber zuerst Chaos zur Folge hatte. In der Folge waren Prominenten- und Marken-Accounts gefälscht worden, die Betroffenen fürchteten um ihren Ruf. Danach wurden die Häkchen erneut überarbeitet, aktuell gibt es blaue Haken sowohl für die in der Vergangenheit verifizierten und die Abonnenten und Abonnentinnen von Twitter Blue. Regierungseinrichtungen haben derweil einen grauen Haken und Unternehmen den goldenen – letzterer soll nun Geld kosten.

Musk hat Twitter im Herbst für 44 Milliarden US-Dollar übernommen und danach Tausende Angestellte entlassen, um Kosten zu sparen. Wegen der Flucht der Werbekunden versucht er seit Wochen, neue Geldquellen zu finden und an allen Ecken und Enden zu sparen. Teilweise wird nicht einmal mehr die Miete für genutzte Büroräume bezahlt, die Angestellten werden ins Homeoffice beordert – obwohl Musk diese Praxis eigentlich überhaupt nicht gutheißt. Andernorts gehen die Sparmaßnahmen so weit, dass es in den Büros nicht einmal mehr für Toilettenpapier reicht. Zuletzt hat Twitter immer neue Initiativen angekündigt, um sich Geldquellen zu erschließen. Sogar der API-Zugriff soll Geld kosten, hier hat Musk aber einen besonders günstigen Tarif für hilfreiche Bots geben.

(mho)