Debian zukünftig mit festem Release-Zyklus

Neue Debian-Versionen sollen in Zukunft alle zwei Jahre erscheinen. Debian GNU/Linux 6.0 (Squeeze) ist für das Früjahr 2010 angekündigt.

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Von
  • Dr. Oliver Diedrich

Bislang galt in der Debian-Welt: Eine neue Version wird freigegeben, wenn sie fertig ist. In Zukunft wollen die Entwickler jedoch einen festen Rhythmus einhalten, ähnlich wie das andere Linux-Distributionen, aber auch große Open-Source-Projekte wie Gnome seit Längerem praktizieren. Die Planungen sehen vor, ab sofort alle zwei Jahre im Dezember den aktuellen Entwicklungsstand von Debian GNU/Linux einzufrieren ("Freeze"), die Distribution zu stabilisieren und binnen sechs Monaten eine neue Version herauszubringen.

Mit dem festgelegten Termin für den Freeze, nicht für die Freigabe selbst, wollen die Debian-Entwickler einen Kompromiss zwischen einem vorhersagbaren Release-Zyklus einerseits und dem alten Prinzip "freigegeben wird, wenn es fertig ist" finden. Der relativ lange Zweijahreszyklus (Ubuntu und Fedora beispielsweise erscheinen alle sechs Monate in neuen Versionen, OpenSuse alle acht Monate) soll auch grundlegende Änderungen zwischen zwei Releases der Distribution ermöglichen.

Die Entwicklung von Debian GNU/Linux 6.0 ("Squeeze") soll abweichend von dem Zweijahreszyklus bereits in diesem Dezember eingefroren werden, das Release ist für das Frühjahr 2010 geplant – Debian 5.0 (Lenny) ist erst im Februar dieses Jahres erschienen (siehe Testbericht). Anwendern, die Debian 5.0 einsetzen und ihre Systeme nicht bereits nach einem Jahr aktualisieren wollen, sagen die Entwickler zu, dass auch ein direktes Update auf die folgende Version 7.0 möglich sein soll. (odi)