Gasspeicher zu 77 Prozent gefüllt, Bundesnetzagentur rechnet mit Mehrverbrauch

Weil die für diese Woche erwarteten Temperaturen unter denen der Jahre 2018 bis 2021 liegen, rechnet die Bundesnetzagentur mit einem Mehrverbrauch.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 44 Kommentare lesen

Erdgasspeicher Rehden bei Diepholz. Er gehörte Gazprom Germania und wies Mitte vorigen Jahres einen Speicherstand von 2 Prozent auf. Eine Ministerverordnung sorgte dafür, dass sich das änderte.

(Bild: Astora)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Andreas Wilkens

Die Gasspeicher in Deutschland sind derzeit zu 77,25 Prozent gefüllt. Das teilte die Bundesnetzagentur am Montag mit. In der vierten Kalenderwoche habe der Gasverbrauch 8,6 Prozent unter dem durchschnittlichen Verbrauch der Jahre 2018 bis 2021 gelegen, gegenüber der Vorwoche ist er um 8,2 Prozent gestiegen.

Die Temperaturen waren 1,3 °C kälter als in den Vorjahren. Der temperaturbereinigte Verbrauch liegt 13 Prozent unter dem Referenzwert der Jahre 2018 bis 2021 und damit im kritischen Bereich. Als "stabil" würde die Lage eingeschätzt, wenn temperaturbereinigt mehr als 25 Prozent Gas, als "angespannt", wenn zwischen 15 und 25 Prozent eingespart würden. Die prognostizierte Temperatur für diese Woche liegt mit -0,58 °C im angespannten Bereich, da sie im Bereich 0 bis 2 °C unter dem Durchschnitt er Jahre 2018 bis 2021 liegt. Es sei daher mit einem Mehrverbrauch zu rechnen.

Die Temperaturprognose beruht auf Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD), sie wird wöchentlich montags aktualisiert. Der Füllstand der Gasspeicher wird vom Infrastrukturbetreiber Gas Infrastructure Europe (GIE) übermittelt, der momentan aktuellste Stand stammt vom 4. Februar. EU-weit waren die Speicher an dem Tag zu 70,42 Prozent gefüllt.

Seit Ende April 2022 sieht das deutsche Energiewirtschaftsgesetz vor, dass die Gasspeicher zum 1. Februar zu mindestens 40 Prozent gefüllt sein müssen. Diese Marke wurde vergangene Woche übererfüllt, die Speicher wiesen am Monatsanfang einen Speicherfüllstand von 78,6 Prozent auf.

Zur Gesamtlage schreibt die Bundesnetzagentur nun, die Gasversorgung in Deutschland sei stabil, die Versorgungssicherheit gewährleistet. Es sei unwahrscheinlich, dass es in diesem Winter noch zu einer Gasmangel kommt. Die Vorbereitung auf den Winter 2023/2024 bleibe aber eine zentrale Herausforderung, deswegen bleibe auch ein sparsamer Gasverbrauch wichtig.

(anw)