Magdeburger Fab: Intel könnte eigenen Windpark bekommen

Die Landesregierung von Sachsen-Anhalt erwägt den Bau neuer Windkrafträder, um Intel günstigen Strom anbieten zu können.

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Render-Bild Intel Magdeburg

Render-Bild von Intels geplanter Magdeburg-Fab.

(Bild: Intel)

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Von
  • Mark Mantel

Anstelle weiterer Subventionen erwägt das Land Sachsen-Anhalt offenbar den Bau einer Windkraftanlage für Intels geplante Halbleiterwerke in Magdeburg. In den vergangenen Monaten ließen Intel-Chef Pat Gelsinger und weitere Manager mehrfach durchblicken, dass sie mit früher gesteckten Rahmenbedingungen nicht mehr zufrieden sind, unter anderem aufgrund deutlich gestiegener Energiekosten.

Intel-Vorstand Keyvan Esfarjani etwa sagte: "Eine Chipfabrik mit Strompreisen von 50 Cent (je Kilowattstunde) ist definitiv nicht wettbewerbsfähig." Die Preise müssten unter 8 Cent pro Kilowattstunde fallen, besser noch unter 6 Cent.

Laut einem Bericht des "Spiegel" soll Sachsen-Anhalt bereits ein Großprojekt planen, um Intel mit günstiger Windenergie versorgen zu können. Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) führt die bekannten Vorteile an: "Das würde nicht nur die Versorgungssicherheit und günstige Energiepreise garantieren, sondern auch für noch mehr Nachhaltigkeit sorgen."

Laut einer Studie von McKinsey benötigen große Halbleiterwerke bis zu 100 Megawatt. Weil solche Chipfabriken beinahe ununterbrochen laufen, wären das aufs Jahr umgerechnet etwa 876 Gigawattstunden.

Die Kosten für einen entsprechend groß dimensionierten Windpark lassen sich schwer abschätzen, unter anderem aufgrund der vorhandenen Infrastruktur. Selbst im Falle von mehreren Millionen Euro pro installiertem Megawatt Leistung, wäre das ein recht kleiner Betrag im Vergleich zu den zugesagten Subventionen in Höhe von 6,8 Milliarden Euro. Zumal Intel den produzierten Strom bezahlt und nicht 100 Prozent des Bedarfs durch Neuanlagen abgedeckt werden müssten.

Bis Ende 2021 hat Sachsen-Anhalt 2.842 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 5,3 Gigawatt installiert; gemäß der Deutschen WindGuard GmbH kamen 2022 nur 25 weitere hinzu, mit einer durchschnittlichen Anlagenleistung von 4,15 Megawatt. Seit 2017 stagniert der Ausbau weitgehend.

(mma)