Emulator Blink: 190 KByte genügen für grafische Linux-Anwendungen

Blink kann jetzt auch GUI-Linux-Applikationen emulieren. Das Programm soll besonders klein und schnell sein – und läuft nativ ebenfalls auf macOS und BSDs.

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Mit Blinks neuem Support von sendmsg() und recvmsg() kann der Emulator für x86-64-Linux-Systeme erstmals auch grafische Applikationen starten. Blink soll als virtuelle Maschine durch seine winzige Größe von nur 190 KByte überzeugen – die genügen, um beliebige x86-64-Linux-Programme auf auch auf anderen POSIX-Plattformen wie macOS und BSDs sowie unterschiedlichen Hardware-Architekturen zum Laufen zu bekommen.

Entwicklerin Justine Tunney zeigte in ihren Tests unter anderem den Klassiker xclock, aber auch die GUI-Version des Editors Emacs. Zuvor war Blink auf Kommandozeilenanwendungen beschränkt. Zum Projekt gehört ebenfalls das TUI-Programm Blinkenlights, der als Debugger visualisiert, wie die in Blink ausgeführten Programme mit dem Arbeitsspeicher interagieren. Tunney will so bei Programmierern dasselbe Verständnis für ihren Code wecken, wie es die blinkenden Anzeigen von frühen Rechner getan hätten.

Bei Blink handelt es sich offensichtlich nicht um den einzigen Linux-Emulator: Als Vergleich zieht das Projekt qemu-x86_64 heran, mit dem sich ebenfalls Programme emuliert ausführen lassen. Mit 4 MByte ist die benötigte Software jedoch nicht nur größer, sie ist in Benchmarks zudem auch langsamer. Besonders praktisch für Cross-Plattform-Entwickler ist aber vor allem, dass Blink direkt auch für andere Betriebssysteme zur Verfügung steht: qemu-x86_64 ist auf die Architektur des Host-Systems beschränkt.

(fo)