Neue spiegellose Canon-Modelle: EOS R8 mit Vollformat-, EOS R50 mit APS-C-Sensor

Gleich zu Jahresbeginn stellt Canon zwei neue Modelle der R-Serie sowie dazu passend drei Objektive vor. Jetzt möchte der Hersteller die Einsteiger abholen.

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3 Kameras

(Bild: Canon)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Peter Nonhoff-Arps

Mit den beiden neuen Kameramodellen EOS R8 und EOS R50 möchte Canon nun offensichtlich auch die Einsteiger ins spiegellose R-Lager locken. Bei der EOS R8 handelt es sich um eine technisch abgespeckte EOS R6 Mark II. Sie setzt zwar auf den gleichen neuen 24-Megapixel-Sensor, spart aber den internen Bildstabilisator ein. Ansonsten bietet die EOS R8 nahezu all das, was es auch in der EOS R6 gibt. Die Auflösung beträgt 24,2 Megapixel, die obere Empfindlichkeitsgrenze liegt bei ISO 102.400.

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Die hohe Auslesegeschwindigkeit soll für geringere Rolling-Shutter-Verzerrungen sorgen. Reihenaufnahmen sind bei elektronischem Verschluss mit bis zu 40 Bildern pro Sekunde bei voller Autofokusunterstützung möglich. Der mechanische Verschluss erlaubt hingegen nur sechs Bilder pro Sekunde, das ist lediglich halb so schnell wie bei der größeren Schwester. Mit mechanischem Verschluss beträgt die kürzeste Belichtungszeit 1/4000 Sekunde, die EOS R6 II kommt hier auf 1/8000. Elektronisch liegen sie wiederum gleichauf.

Canon EOS R8 (8 Bilder)

Die Canon EOS R8 zeichnet sich durch ihre kompakten Abmessungen und geringes Gewicht aus.
(Bild: Canon)

Ein weiter Unterschied betrifft den OLED-Sucher. Dessen Auflösung bei der EOS R8 spiegelt mit lediglich 2,36 Megapixel (1024 × 768 Bildpunkte) derzeit unteres Niveau wider. Die größere Schwester bietet immerhin 3,69 Megapixel (1280 × 960 Bildpunkte). In der Oberklasse sind 5,69 und mehr Megapixel üblich. Abgespeckt wurde auch bei den Kartenschächten, die EOS R8 hat nur einen Slot für SD-Karten.

Ein Vorteil mag für viele die geringere Größe sowie das niedrige Gewicht sein. Sie soll in etwa so groß wie die schon etwas ältere EOS RP sein und ist mit 461 Gramm fast ein Drittel leichter als die EOS R6 II. Ein weiteres Plus ist der Preis. Canon beabsichtigt, für die EOS R8 1800 Euro aufzurufen. Bei der EOS R6 II sind es immerhin 1100 Euro mehr, also 2900 Euro.

Die zweite Neuerscheinung richtet sich ebenfalls eher an Einsteiger. Die EOS R50 ist mit einem APS-C-Sensor ausgestattet und gehört in eine Reihe mit der EOS R10 und R7. Bei der Namensgebung lehnt sie sich allerdings an M-Serie des Herstellers an, genau genommen an die Canon EOS M50. Wegen des R-Bajonetts trägt sie zwar mehr auf, sie ist etwa einen Zentimeter dicker als die EOS M50, ansonsten nahezu genauso groß und auch gleich schwer. Dazu kommt, dass sie ein nahezu identisches Bedienkonzept mitbringt. Es gibt nur wenige Tasten und Räder. Viele Funktionen werden über das Touchdisplay gesteuert.

Canon EOS R50 (10 Bilder)

Die Canon EOS R50 zeichnet sich durch ihre kompakten Abmessungen und geringes Gewicht aus. Sie ähnelt sehr der EOS M50.
(Bild: Canon)

Alles deutet darauf hin, dass damit auch das Ende von Canons M-Familie besiegelt ist. Somit dürfte es zukünftig bei den Spiegellosen nur noch das R-Bajonett geben. Damit ist die Kompatibilität von APS-C und Vollformat hergestellt. Das M-Bajonett war von Beginn an eine Insellösung, daher gibt es auch nur wenige M-Objektive. Vermutlich wird Canon nach und nach die bislang erhältlichen M-Objektive ins RF-Format überführen. Der Anfang wurde schon gemacht.

Technisch bewegt sich die EOS R50 nahezu auf Augenhöhe mit der EOS R10. Sie bietet ebenfalls 24 Megapixel und eine Empfindlichkeit bis ISO 32.000 sowie einen Dual-Pixel-Autofokus der zweiten Generation mit Motiverkennung und -verfolgung für Menschen, Tiere und Fahrzeuge.

Die Bilderseriengeschwindigkeit ist mit zwölf Bildern pro Sekunde im Vergleich zu 15 etwas geringer, die kürzeste Belichtungszeit bei elektronischem Verschluss mit 1/8000 Sekunde doppelt so lang. Sie unterstützt allerdings ebenfalls 4k-Video mit 25 beziehungsweise 30 Bilder pro Sekunde. Das konnte allerdings bereits die EOS M50.

Preislich wird die EOS R50 mit 830 Euro zwischen der EOS M50 (damals 660 Euro) und der aktuellen EOS R10 (1000 Euro) liegen. Die EOS R50 kommt laut Canon im März in den Handel, die EOS R8 im April.

Zeitgleich zu den beiden Kameras soll es auch dazu passende neue Objektive geben. Passend meint in diesem Zusammenhang besonders kompakte und im Vergleich etwas günstigere Modelle. Da ist einmal das RF 24-50mm F4.5-6.3 IS STM. Als kleines und leichtes 2-fach-Zoom fürs Vollformat passt das Objektiv zur kompakten EOS R8. Es soll ab April zum Preis von 400 Euro in den Handel kommen.

Canon Objektive RF 24-50mm und RF-S 55-200mm (6 Bilder)

Das Canon RF 24-50mm F4.5-6.3 IS STM ist sehr kompakt und passt daher gut zur neuen EOS R8.
(Bild: Canon)

Die zweite Objektiv ist für das APS-C-Format gerechnet. Das RF-S 55-200mm F5.7-7.1 IS STM ist ein kompaktes 3,8-fach-Zoomobjektiv. Mit seiner Anfangsbrennweite von 55 Millimetern dient es als telebrennweitige Ergänzung des Kit-Objektivs RF-S 18-45 F4.5-6.3 IS STM zur neuen EOS R50. Es soll parallel zur EOS R50 erhältlich sein und 450 Euro kosten. Das EOS-R50-Kit mit beiden Objektiven soll 1150 Euro kosten.

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