Managementprobleme beim CentOS-Projekt ausgeräumt

Ein zuletzt inaktiver CentOS-Mitbegründer hat sich nach der Veröffentlichung eines an ihn gerichteten offenen Briefs gemeldet und einige der Streitfragen klären können; der Fortbestand der Linux-Distributionen von CentOS scheint damit gesichert.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Nachdem einige Kern-Entwickler des CentOS-Projekts am Donnerstag den weitgehend inaktiven Projekt-Mitbegründer Lance Davis in einem offenen Brief mit Nachdruck zur Klärung einiger Missstände aufforderten, hat sich dieser nun mit den Unterzeichnern in Verbindung gesetzt. Dabei hätte ein Großteil der im Brief angesprochenen Probleme schnell ausgeräumt werden können, wie aus einer kurzen, rechts oben auf der Hauptseite des Projekts zu findenden Mitteilung hervorgeht, die das Projekt gestern veröffentlicht hat. Für die verbliebenen, noch ungelösten Streitfragen habe man einen Zeitrahmen zur Lösung festgesetzt.

Das Projekt habe jetzt etwa Zugriff auf die Verwaltung der Domaindaten und besitze alle Rechte der bei CentOS-Distributionen eingesetzten Markenzeichen, Materialien und Grafiken. Die Problematik rund um den Zugriff auf die Google-AdSense- und Paypal-Konten wird nicht erwähnt – weitere Informationen würden jedoch bald folgen. Auf CentOS-Anwender sollten die Querelen keine Auswirkungen haben, wie diese und eine frühere Mitteilung nachdrücklich betonen.

Damit scheint der Fortbestand des CentOS-Projekts, das für seine kostenlos erhältliche Nachbauten von Red Hat Enterprise Linux (RHEL) bekannt ist, gesichert. Möglicherweise sorgt das für einen neuen Schub beim Projekt, der neue Entwickler anzieht. Das scheint nötig, denn während das Projekt neue CentOS-Versionen sonst meist zirka vier bis sechs Wochen nach der Freigabe der als Basis dienenden RHEL-Version veröffentlichte, dauerte es bei den jüngsten Versionen länger – CentOS 4.8 etwa lässt noch auf sich warten, obwohl Red Hat die Version 4.8 von RHEL bereits Mitte Mai freigegeben hat. (thl)