Cebit

Eee-PC-Nachfolger für 400 Euro mit größerem Display

Asus bringt zur CeBIT den brandneuen Eee PC 900 mit. Der Nachfolger des populären Eee PC 4G kostet 100 Euro mehr, hat dafür aber ein größeres Display und mehr Speicherplatz.

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Von
  • Dr. Jürgen Rink

Eee-PC-Nachfolger für 400 Euro mit größerem Display (8 Bilder)

Eee-PC-Nachfolger für 400 Euro mit größerem Display

Der Eee PC 900 hat ein größeres Display als der Vorgänger Eee PC 4G

Während die meisten großen Notebook-Anbieter entweder zu Hause bleiben oder sich im Fachhandelszentrum Planet Reseller verstecken, sonnt sich Asus in der Popularität des Eee PC und stellt zur CeBIT bereits den Nachfolger vor (Halle 26, Stand D39). Die neue Eee-PC-Serie hört auf den Namen Eee PC 900 und hat das gleiche Gehäuse wie der Vorgänger Eee PC 4G. Das Display misst 8,9 Zoll in der Diagonalen und füllt den Platz im Deckel besser aus als das 4G-Panel mit 7,1 Zoll. Den Flash-Speicher (eine Festplatte hat der Eee PC nicht) hat Asus von 4 GByte je nach Modell auf bis zu 12 GByte vergrößert, davon brauchen Anwendungen und Betriebssystem knapp 3 GByte. Der Hauptspeicher ist mit 1 GByte doppelt so groß. Wieviele Modelle der Eee-PC-900-Serie auf den Markt kommen sollen, verrät Asus nicht, sie sollen aber alle 399 Euro kosten, das sind 100 Euro mehr als für den Eee PC 4G.

Asus bleibt einen konkreten Liefertermin schuldig und spricht nur vage vom Sommer dieses Jahres. Die Vorsicht verwundert nicht, denn schon den Eee PC 4G, den es offiziell seit Dezember 2007 gibt, kann Asus immer noch nicht in ausreichender Stückzahl liefern und hat sich sogar das Weihnachtsgeschäft entgehen lassen. Das liegt wohl nicht nur an Lieferengpässen von Komponenten, sondern auch an der für Asus offensichtlich überraschenden Popularität des Eee PC. Mit dem handlichen Subnotebook hat Asus hierzulande die Ära der extrem günstigen Mobilrechner eingeläutet, denn für 300 Euro gab es bislang kein Notebook in dieser Größe. Der Eee PC ersetzt weder ein ausgewachsenes Notebook noch den Desktop-PC, sondern empfiehlt sich eher als Zusatzrechner. Mit dieser Zielrichtung hat der Eee PC ein enormes Marktpotenzial, denn wer hat sich schon zu seinem Notebook bisher ein weiteres dazu gekauft?

Spannend wird, ob der um ein Drittel höhere Preis für den Eee PC 900 die Käufer ähnlich lockt wie der Vorgänger. Im vergangenen Jahr sind die Notebook-Preise so weit gesunken, dass es schon für 500 bis 600 Euro brauchbare Laptops mit 15,4-Zoll-Display und über 100 GByte Festplattenplatz gibt. Die Kosten für einen Eee PC 900 sind davon nicht mehr allzu weit entfernt.

Das Gehäuse ist 22,6 cm × 16,4 cm × (2,6 … 3,7) cm groß. Bei dieser Größe spielt die Ergonomie eine entscheidende Rolle und das betrifft nicht zuletzt die Software. Asus hat sich für ein Xandros Linux entschieden, jede Menge Anwendungen mit reingepackt und die Bedienoberfläche Asus Launcher optimal an das kleine Display angepasst. Ohne große Einarbeitung kommen auch Anwender damit zurecht, die kaum PC-Kenntnisse haben.

Trotz langsamer Hardware mit Celeron M (Dothan-Kern, 900 MHz) und Chipsatzgrafik Intel GMA 900 starten System und Anwendungen, darunter auch Open Office, äußerst schnell. Der Eee PC 4G wiegt 924 g, der Neue wird wegen des größeren Display etwas schwerer sein. Die Laufzeit liegt bei 3,3 Stunden, das dürfte auch für den Eee PC 900 gelten. Laut Asus sollen die Neuen "Windows ready" sein, doch dürfte Windows Vista die Hardware überfordern.

Den Markt will die Konkurrenz Asus natürlich nicht kampflos überlassen. Gerüchte kursieren, dass Acer und MSI ebenfalls günstige Subnotebooks vorstellen wollen. Viel Gegenwehr wird wohl nicht kommen, denn um rentabel zu bleiben, muss ein Unternehmen solche Kampfpreis-Laptops in großer Stückzahl weltweit verkaufen. Asus spricht von fünf Millionen allein in diesem Jahr. Angesichts von rund 10 Millionen Laptops in Deutschland und rund 100 Millionen Stück weltweit ist das ein ehrgeiziges Ziel. (jr)