IBM sucht Hilfe beim Lotus-Marketing

Mit einem dreitägigen IdeaJam sucht IBM nach neuen Ideen, die Lotus-Produkte zu vermarkten. Umgesetzt werden sollen die besten Ideen dann in einer 24-monatigen Kampagne.

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"Lotus kann kein Marketing", so die einhellige Meinung einer verschworenen Gemeinschaft von Lotus-Anwendern und -Partnern, und das bereits seit Jahren. IBM schickt sich nun an, das zu ändern, und baut dabei auf die Hilfe der Kritiker. Lotus Knows ist das Leitthema einer Kampagne, die auf 24 Monate ausgelegt ist, und die morgen mit einer dreitägigen Aktion beginnt, in der Außenstehende ihre Ideen einbringen können.

IBM nutzt dazu IdeaJam, eine mehrfach ausgezeichnete Software des Business-Partners Elguji, in der Anwender Ideen formulieren sowie die Ideen anderer bewerten können. Auf diese Weise sollen zündende Ideen promotet werden und schlechte untergehen. Welche Ideen IBM umsetzt, bleibt letzten Endes dem Unternehmen überlassen, aber IdeaJam soll einen Eindruck vermitteln, was funktioniert, und was nicht.

Während IBM sonst nur reines Brand Marketing betreibt, aktuell mit der Smarter-Planet-Kampagne, soll Lotus Knows eher auf die Fähigkeiten der Software eingehen. Das ist bitternötig, weil Lotus in den letzten Jahren einen großen Entwicklungsaufwand in die Produkte steckte, ohne zugleich einen Image-Wechsel zu erreichen. Viele Unternehmen setzen seit Jahren veraltete Versionen von Lotus Notes ein, die beim Anwender eher Frust als Lust an der Arbeit fördern. Dabei hat IBM die Software mittlerweile grundlegend modernisiert und auf die erweiterbare Eclipse-Plattform gestellt. Die verschrobene Notes-Benutzeroberfläche wurde entrümpelt und durch ein ansprechendes Design ersetzt. Was hilft das alles, wenn niemand davon weiß? Mit der neuen Kampagne will IBM die Marke Lotus wieder mehr auf den Radarschirm von Meinungsmachern bringen, die IT-Entscheidungen beeinflussen.

Unabhängig davon wie man zu IBM und den Lotus-Produkten steht, wird die Ideensammlung für eine Marketing-Kampagne in jedem Fall ein interessantes Experiment. IBM betont, dass es sich um eine offene und freie, jedoch keineswegs öffentliche Diskussion handeln wird. Teilnehmende Journalisten, Blogger und Analysten sollen sich entsprechend identifizieren und davon absehen, Namen von Teilnehmern oder deren Arbeitgebern anderweitig zu veröffentlichen. (vowe)