Europäische Bibliothek hat fast 5 Millionen digitale Dokumente

2010 soll die europäische digitale Bibliothek 10 Millionen Exemplare anbieten. Allerdings müssen sich dafür viele EU-Staaten mehr ins Zeug legen: Sogar der digitale Faust fehlt noch in der Originalsprache.

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Von
  • Christian Kirsch

Innerhalb eines knappen Jahres hat sich der Bestand der europäischen digitalen Bibliothek Europeana auf 4,6 Millionen Dokument mehr als verdoppelt: Im November 2008 waren es 2 Millionen. Die Kollektion umfasst Bücher, Zeitungen, Film-Clips, Landkarten und Fotos.

Die EU-Kommission verkündet in einem Schreiben (PDF) an das Europäische Parlament und den Ministerrat nun das Ziel, bis 2010 ingesamt 10 Millionen Dokumente dort digital anzubieten und dann mit "Europeana 1.0" an den Start zu gehen. Dazu soll die Website mit neuen Funktionen und Diensten ausgestattet werden. Besonders wichtig seien dabei die Suchfunktionen und Schnittstellen sowie zu entwickelnde Web-2.0-Services. In einem Fragebogen (PDF-Datei) erkundigt sich die EU-Kommission bei "allen Interessierten", welche Wünsche und Anregungen sie für den Fortgang des Projekts haben.

Für die Zukunft wünscht sich die Kommission eine repräsentativere Ausstattung der Bibliothek. So stammt zurzeit fast die Hälfte der Dokumente aus Frankreich. Rumänien habe vor allem Bilder aus Museen beigesteuert, während andere Länder (Finnland, Luxemburg, Estland) überwiegend Zeitschriften und Zeitungen lieferten. Diese Ungleichgewichte führen dazu, dass es Goethes Faust bei der Europeana zwar auf Französisch und Ungarisch sowie "Die Leiden des jungen Werther" auf Polnisch gibt, aber nicht auf Deutsch.

Eine weitere Herausforderung für die Europeana sei das Bereitstellen urheberrechtlich geschützte Werke. Es dürfe kein "Schwarzes Loch des 20. Jahrhunderts" geben. (ck)