Frankreich: Laptop-Projekt an Schulen gilt als gescheitert

Seit acht Jahren läuft der Großversuch "Ein Schüler, ein Laptop" im Südwesten Frankreichs. Genutzt werden die Geräte aber offenbar nicht hauptsächlich für die Schule, sondern vor allem "für Spielereien". Jetzt gibt es Streit über die Gründe.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 506 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Peter-Michael Ziegler

Französische Schüler nutzen ihren Schulcomputer zu 80 bis 90 Prozent für Spielereien. Das ist das Ergebnis einer Studie des Marktforschungsinstituts TNS Sofres zu dem seit acht Jahren laufenden Großversuch "Ein Schüler, ein Laptop" in Südwestfrankreich. "Der Einzug des Computers in die Schulen ist gescheitert", schrieb die französische Zeitung Le Figaro am Freitag.

Das Département Landes hatte 2001 für die Ausrüstung der Schüler mit Laptops und Lern-Software 45 Millionen Euro aufgewendet. "Die Ergebnisse sind vor allem darauf zurückzuführen, dass sich kein Lehrer um die Ausbildung zur Informationsbeschaffung und die Analysen der Quellen verantwortlich fühlt", sagte der Verantwortliche des Départements für neue Technologien, Pierre-Louis Ghavam. Zudem geben sechs von zehn Lehrern keine elektronischen Hausaufgaben auf. Am ehesten gebrauchen noch die Musik- und Kunstlehrer die neuen technischen Möglichkeiten.

"Die Lehrer haben ihre pädagogischen Methoden nicht geändert", sagte Ghavam. Die befragten Lehrer schoben die Schuld indes auf die Schüler: "Das größte Problem ist die Beherrschung der französischen Sprache. Die Schüler verstehen die Anweisungen auf dem Computer nicht. (dpa) / (pmz)