Telekom-VDSL mit Datendrossel für Powersauger

Bei der Telekom lässt sich das VDSL-Angebot ohne IPTV mit bis zu 50 MBit/s im Downstream nun offiziell bestellen. Ab 100 beziehungsweise 200 Gigabyte monatlichem Transfervolumen greift eine Bandbreitendrossel.

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Von
  • Urs Mansmann

Die Telekom hat die Vermarktung für ihr neues VDSL-Produkt ohne IPTV wie angekündigt offiziell aufgenommen. Mit 5 und 10 MBit/s im Upstream sowie 25 und 50 MBit/s im Downstream sind VDSL-Anschlüsse derzeit schneller als Breitbandanschlüsse per TV-Kabel, die auf maximal 32 MBit/s im Downstream kommen. VDSL kann derzeit aber nur ein knappes Drittel aller Telefonkunden bestellen, der Rest muss mit langsameren Anschlüssen vorlieb nehmen. Auf der Homepage der Telekom lassen sich "Call & Surf Comfort Plus 25" und 50 zum monatlichen Preis von 44,95 und 49,95 Euro mit einem Analoganschluss bestellen. Der Universal-Anschluss, besser bekannt als ISDN, kostet 4 Euro Aufpreis. Die zum Preis von 150 bis 200 Euro angebotene VDSL-Hardware lässt sich alternativ für 2,95 bis 3,95 Euro im Monat mieten.

In der Leistungsbeschreibung (PDF-Datei) wartet jedoch eine böse Überraschung auf die Kunden: Unter Punkt 1.2.1.1 der AGB heißt es wörtlich: "Ab einem übertragenen Datenvolumen von 100 GByte in einem Monat wird die Übertragungsgeschwindigkeit des Internet-Zugangs für den Rest des Monats auf maximal 6.016 kBit/s für den Downstream und 576 kBit/s für den Upstream begrenzt." Laut Punkt 2.2.1 verdoppelt sich das Freivolumen, nicht jedoch die verbleibende Bandbreite, bei 50-MBit/s-Anschlüssen. Einen Hinweis darauf sucht man in der Produktbeschreibung auf der Homepage jedoch vergebens. Dort wird lediglich mit der Geschwindigkeit und einer angeblichen Flatrate geworben. Gerichte sahen in ähnlichen Fällen eine Irreführung des Verbrauchers und damit einen Wettbewerbsverstoß.

Die genannten Preise gelten nur bei einer Auftragserteilung bis 30. September, danach wird das Produkt pro Monat 10 Euro teurer. Laut Preisliste (PDF) gilt eine Einrichtungsgebühr von 59,95 Euro für den Telefon- und eine von 99,95 Euro für den DSL-Anschluss, wenn nicht bereits ein Telekom-Anschluss besteht. Die DSL-Anschlussgebühr entfällt bei einer Bestellung bis Ende September. Die Mindestvertragslaufzeit beträgt zwei Jahre, die Kündigungsfrist einen Monat. Wird der Vertrag nicht gekündigt, verlängert sich die Laufzeit um ein weiteres Jahr. Solch lange Laufzeiten machen den Kunden unflexibel und sorgen regelmäßig für Ärger, wenn der Anschluss wegfallen soll, beispielsweise bei einem Umzug ins Ausland oder in eine Wohnung mit bereits bestehendem DSL-Anschluss. (uma)