Google startet Werbenetzwerk

Google startete ein Werbenetzwerk für den Verkauf von Google-Textanzeigen auf Websites.

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Von
  • Christiane Schulzki-Haddouti

Die Suchmaschine Google startet ein Werbenetzwerk für den Verkauf von Google-Textanzeigen auf Websites. Das Programm namens Google Content-Targeted Advertising beruht auf Googles Adwords-Programm, dessen Anzeigen kontextbezogen in extra ausgezeichneten Kästen auf den Websites eingeblendet werden sollen.

Bis vor kurzem konzentrierte sich Google ausschließlich auf das Suchmaschinengeschäft. In dem Ausbau zum Werbenetzwerk sieht Google eine natürliche Erweiterung seines Anzeigengeschäfts. Weltweit konnte Google im Laufe eines Jahres mit seinem Adwords-Programm bereits 100.000 Anzeigenkunden gewinnen. Täglich führen Nutzer mehr als 200 Millionen Suchanfragen durch. Auf den Google-Seiten beruht die Relevanz der Adword-Anzeigen auf der Kombination der Suchwörter in den Suchanfragen. Die Relevanz der Anzeigen auf den Websites bestimmt Google hinsichtlich des Seitenkontexts.

Google bietet die kontextbezogene Werbung derzeit nur in Englisch und in englischsprachigen Ländern an. Zu den Kunden gehören nach Angaben von Google neben den Providern AOL und Earthlink etwa die Suchmaschine Ask Jeeves und die Website How Stuff Works. Bei dieser blendet Google beispielsweise zum Thema "Computer" die Textanzeigen in einem Kasten links, unterhalb der Navigationshilfe ein.

Anbieter, die die kostenlose Version des Blogger-Dienstes verwenden, mussten schon immer Werbung in Kauf nehmen. Nachdem Google den Hersteller Pyra Labs vor wenigen Wochen erworben hatte, werden Blogs wie etwa "Is that Legal?" jetzt mit Google-Textanzeigen im Bannerformat bestückt.

Noch hat Google einen glänzenden Ruf. Aber die Bedenken wachsen, ob Google nun nicht seine Suchresultate zugunsten der Websites ändert, die Googles kontextbasierte Werbung zeigen. So wurden bereits anlässlich des Blogger-Kaufs Befürchtungen laut, Google könne Blogs von Blogger.com anderen gegenüber bevorzugen. Danny Sullivan, Herausgeber des Branchen-Newsletters Search Engine Watch, prophezeit mit dem Wachsen von Googles Anzeigengeschäft noch mehr Klagen in dieser Richtung. Google sicherte dagegen in einer Stellungnahme zu, die unterschiedlichen Geschäftsbereiche strikt voneinander zu trennen.

Derweil wandte sich nun auch Google-Konkurrent AlltheWeb, das vergangene Woche von der Bezahlsuchmaschine Overture gekauft wurde, textbasierten Anzeigen zu. Nach dem Abschluss seines Redesigns erinnert die spartanische Oberfläche an Google. Von Banneranzeigen hat sich AlltheWeb komplett verabschiedet. Den Rückzug begründete der Betreiber damit, dass die Nutzer sich an das Standardformat der Banner gewöhnt hätten und sie deshalb ignorierten. (Christiane Schulzki-Haddouti) (jo)