heise meets ... So erlangen wir mehr digitale Souveränität

Open Source-Software verringert die Abhängigkeit von Global Playern und steigert das Bruttosozialprodukt, so Peter Ganten von der OSB Alliance.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Elmar Salmutter

Die Open Source Business Alliance (OSB Alliance) ist der Verband der Open-Source-Industrie in Deutschland, der derzeit rund 200 Mitgliedsunternehmen vertritt. Besonders wichtig ist ihm digitale Souveränität, deshalb bezeichnet er sich auch als Bundesverband für digitale Souveränität e. V. Peter Ganten, ihr Vorsitzender, definiert im Podcast "heise meets … der Entscheider-Talk" den Begriff der digitalen Souveränität in dreierlei Hinsicht. In erster Linie sollen Software-User Kontrolle über die Datenflüsse und digitalen Prozesse bewahren. Dadurch sollen sie handlungsfähiger werden und das Heft des Handelns in den Händen behalten, indem sie beispielsweise selbst Innovationen anstoßen und entwickeln können. Drittens führt das laut Peter Ganten dazu, dass sich die Abhängigkeit von den großen IT-Herstellern reduziert, was wiederum die digitale Souveränität erhöht. Man könnte auch sagen: Staaten und Unternehmen sollten dazu in der Lage sein, wichtige digitale Technologien selbst zu entwickeln.

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Eine Studie im Auftrag der EU-Kommission in Kooperation mit dem Fraunhofer Institut kam 2022 zu dem Ergebnis, dass quelloffene Lösungen ein wichtiger Faktor für wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit und Souveränität sind. Peter Ganten greift dieses Ergebnis auf und merkt zu einem zentralen Punkt der Studie an: "Sie sagt, dass für jeden Euro, den der Staat in Open-Source-Software investiert, das Brutto-Inlandprodukt um 7 Euro wächst. Das heißt, der Staat schafft durch die Investition in Open-Source-Software ein allgemein verfügbares Wirtschaftsgut, das jeder nutzen kann." Dieses können wiederum alle möglichen Industriebranchen, Einzelpersonen und Universitäten nutzen, was zu weiteren Innovationen, zur Steigerung des Bruttosozialprodukts sowie zu mehr Unabhängigkeit führe, erklärte Ganten weiter.

Peter Ganten

Um die Abhängigkeit beim Cloud-Computing von US-amerikanischen Giganten wie Microsoft, Google und Amazon AWS zu reduzieren und den technologischen Abstand zu verringern, empfiehlt Peter Ganten eigene nationale oder europäische Cloud-Projekte und -Anbieter. Er sagt: "Wir haben eine realistische Chance, hier aufzuholen. Eine Voraussetzung dafür ist, dass wir hier auch das tun, was letztlich in den USA auch stattgefunden hat." Damit meint er staatliche Investitionen in entsprechende Basistechnologien in Form von Open-Source-Technologien. Google und Amazon basieren laut Ganten schließlich auch auf Open-Source-Software. "Wir müssen hier in Europa diese Idee auch ein Stück weit aufgreifen", sagt Ganten, der auf ein eigenes Projekt verweist: Sovereign Cloud Stack. Dabei handelt es sich um ein Netzwerk existierender und angehender Anbieter von standardisierten Cloud- und Container-Infrastrukturen. Das Ziel des Projekts besteht laut Ganten darin, eine offene, unabhängige Plattform zu schaffen. Die habe zusätzlich den Vorteil, die Migration von einem Cloud-Service-Provider in ein Inhouse-Rechenzentrum oder zu einem anderen Cloud-Service-Provider deutlich zu erleichtern.

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