FAQ: PC aufrüsten

Ich möchte meine alte Grafikkarte gegen ein aktuelles High-End-Modell austauschen. Mein Mainboard hat jedoch nur einen Steckplatz mit PCI Express 1.1.

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Ich möchte meine alte Grafikkarte gegen ein aktuelles High-End-Modell austauschen. Mein Mainboard hat jedoch nur einen Steckplatz mit PCI Express 1.1.

PCI Express 1.x und die vor zwei Jahren eingeführte zweite PCIe-Generation sind kompatibel. Sie können daher eine PCIe-1.x-Grafikkarte in einem Mainboard mit PCIe-2.0-Steckplatz betreiben und umgekehrt. Die beiden Komponenten handeln dabei eine Geschwindigkeit aus, die auf dem Niveau von PCIe 1.x liegt. In der Praxis unterscheidet sich die 3D-Performance zwischen den beiden Modi üblicherweise nur um wenige Prozent.

Von größerer Bedeutung als die Datenschnittstelle ist die Leistungsfähigkeit des Netzteils beim Aufrüsten einer High-End-Grafikkarte. Bis zur Mittelklasse decken die Karten ihren Energiebedarf allein über den PEG-Slot (PCI Express for Graphics), der bis zu 75 Watt liefert. Schnellere 3D-Beschleuniger benötigen ein Netzteil mit einem 6-Pin-Stromstecker für weitere 75 Watt Leistung. High-End-Karten haben zwei Anschlüsse für insgesamt 225 Watt Leistungsaufnahme beziehungsweise eine 6- und eine 8-polige Buchse für bis zu 300 Watt. Abgesehen von der Versorgung der Grafikkarte sollte das Netzteil noch ausreichend Reserven für den Prozessor (65 bis 130 Watt) und die übrigen Komponenten (30 bis 80 Watt) besitzen.


Ich habe gelesen, dass AM3-Prozessoren auch in Mainboards mit AM2-Fassung laufen sollen. Kann ich meinen Athlon 64 Dual Core durch einen modernen Quad-Core-Prozessor ersetzen?

AM3-Prozessoren lassen sich grundsätzlich auch in Mainboards mit AM2+-Fassung sowie in einigen AM2-Boards betreiben. Zusätzlich zum DDR3-Speichercontroller enthalten die AM3-Prozessoren vom Typ Phenom II und Athlon II einen weiteren für DDR2-RAM. Vor dem Tausch des Prozessors sollten Sie sich allerdings auf den Webseiten der Board-Hersteller informieren, ob die gewünschte neue CPU mit Ihrem Mainboard zusammenarbeitet.

Einige günstige Boards – vor allem mit den AMD-Chipsätzen 780G, 780V und 740G – sind nur für Prozessoren mit maximal 95 Watt Thermal Design Power (TDP) ausgelegt. Bei einer CPU mit höherer Leistungsaufnahme können Instabilitäten bis hin zum Totalausfall des Mainboards auftreten. Häufig erfordern moderne Prozessoren zudem ein BIOS-Update, das Sie unbedingt vor dem Einbau der neuen CPU durchführen müssen. Alte BIOS-Versionen sind oft überhaupt nicht in der Lage, den PC mit einer modernen CPU zu starten.

AM2-Mainboards beherrschen im Unterschied zu solchen mit AM2+- und AM3-Fassung nicht die getrennte Spannungsversorgung (Split Powerplane) von Prozessorkernen und Speichercontroller. Dadurch konsumieren die modernen CPUs in einem AM2-Mainboard ohne Prozessorlast etwas mehr Strom als in einem Board mit AM2+- oder AM3-Fassung. Zudem bleibt die HyperTransport-Taktfrequenz auf maximal 1 GHz beschränkt, was in der Praxis aber keine spürbare Performance kostet.


Ich habe einen älteren Rechner mit DDR333-Speicher und möchte diesen noch etwas aufstocken. Im Handel habe ich aber nur Speichermodule mit DDR400 entdeckt.

Unabhängig davon, ob es sich um Speicher vom Typ DDR, DDR2 oder DDR3 handelt, lässt sich ein Modul auch mit geringerer Geschwindigkeit als spezifiziert betreiben. PC3200-Riegel mit DDR400-Chips laufen deshalb auch in Mainboards, deren Chipsätze lediglich PC2700 (DDR333) oder PC2100 (DDR266) unterstützen. In einem kleinen Flash-Chip auf dem Modul, dem sogenannten SPD-EEPROM, hinterlegen die Hersteller Speichertimings für mehrere Taktfrequenzen.

Die aktuellen Speichereinstellungen lassen sich mit dem Diagnoseprogramm CPU-Z auslesen.

Bei der Mischbestückung mit alten Riegeln sollten Sie darauf achten, dass das BIOS diese nicht mit den Einstellungen der neuen Speichermodule betreibt, da zu schnell angesteuerter Arbeitsspeicher Datenfehler verursacht. Unter Windows lassen sich die aktuellen Werte sowie die im SPD-Flash hinterlegten Speicher-Timings mit dem Programm CPU-Z auslesen (siehe unten stehenden Link). Als Abhilfe stellen Sie die Speichereinstellungen entweder per Hand im BIOS-Setup ein oder umgehen das Problem von vornherein, indem Sie die alten Module durch die neuen ersetzen.


In meinem Rechner steckt ein Pentium 4 mit einem einzigen Prozessorkern. Kann ich diesen gegen einen leistungsfähigeren Core 2 Duo mit zwei Kernen tauschen?

Ja. Ob ein moderner Core-2-Prozessor in einem betagten LGA775-Mainboard läuft, hängt allerdings von mehreren Faktoren ab. Wie bei AMD-Prozessoren sollten Sie vor dem CPU-Tausch in die Kompatibilitätsliste des Mainboardherstellers schauen und eventuell ein BIOS-Update einspielen.

Gibt es keine solche Liste, ist der Mainboard-Chipsatz ein wichtiges Kriterium, ob das Board für Core-2-Prozessoren taugt. Nach Angaben von Intel sind die eigenen Chipsätze der 965er, 3er- und 4er-Serie zu diesen kompatibel. Dennoch geben auch einige Mainboard-Hersteller Boards mit der Vorgängergeneration 945 für Core-2-Prozessoren frei. Außerdem unterstützen einige Boards mit VIA-Chipsätzen der Modellnummern 880 und höher Core-2-CPUs.

Ältere Chipsätze beherrschen allerdings oft nur einen Frontsidebus mit 266 MHz Taktfrequenz (FSB1066). In diesem Fall scheiden die Core-2-Familien E6x50 und E8000 sowie die Quad-Core-Prozessoren der Serien Q8000 und Q9000 aus, da deren Frontsidebus mit 333 MHz (FSB1333) arbeitet. Unterstützt das Board maximal FSB800, fallen auch die Serien Q6000, E7000 und E6000 mit FSB1066 weg. Übrig bleiben mit solch einem Chipsatz lediglich Pentium Dual-Core E4000 und E5000.

www.ctmagazin.de/0919165 (chh)