Deutscher Speicherspezialist Trekstor meldet Insolvenz an

Im Rahmen der Insolvenz strebt der Anbieter von USB-Sticks, MP3-Playern und externen Festplatten eine Sanierung des Betriebes und die Sicherung von Arbeitsplätzen an. Zunächst soll der Geschäftsbetrieb in vollem Umfang fortgeführt werden.

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Von
  • Boi Feddern

Der im südhessischen Lorsch beheimatete Anbieter von Unterhaltungselektronik Trekstor hat beim Amtsgericht in Darmstadt einen Insolvenz-Antrag eingereicht. Details zu den Ursachen für die finanzielle Schieflage sind bislang nicht bekannt.

Wie das Unternehmen und der vorläufige Insolvenzverwalter heute mitteilten, wird der Geschäftsbetrieb zunächst in vollem Umfang wie bisher fortgeführt. In den nächsten Wochen wolle man ein tragfähiges Sanierungskonzept entwickeln, mit dem Ziel, Arbeitsplätze zu sichern und den Geschäftsbetrieb weiter aufrechtzuerhalten. Der Insolvenzverwalter zeigte sich angesichts der vorgefundenen Voraussetzungen optimistisch. Es habe bereits Kontakt mit der Dresdner Bank als Hausbank gegeben, um die Möglichkeiten einer Finanzierung für das laufende Geschäft zu prüfen. Dort habe man "keine Zurückhaltung" gespürt.

Das Unternehmen Trekstor ist noch recht jung und wurde erst 2001 gegründet. Zunächst konzentrierte sich die Firma auf die Produktion von USB-Sticks. Zwei Jahre später kamen dann MP3-Player und externe Festplatten, zuletzt dann SAT-Reciever hinzu. Käufern bestimmter externer Festplatten bot Trekstor seit vergangenem Jahr bei einem Gerätedefekt innerhalb der ersten zwölf Monate nach Kauf eine kostenlose Datenrettung an.

Mit Werbegesichtern wie Dieter Bohlen und einer starken Produktpräsenz in Elektronikfachmärkten wie Media Markt oder Saturn erreichte das Unternehmen eine große Bekanntheit. Auf IT-Messen, etwa der CeBIT, präsentierte sich das Unternehmen stets spektakulär mit vielen Stars und Sternchen. 2008 hatte man sich beispielsweise alleine mit großer Bühne auf 3500 Quadratmetern in Halle 18 eingemietet. Kritiker werfen dem Unternehmen vor, die Werbekampagnen zu groß angelegt zu haben.

Das Unternehmen beschäftigt Mitarbeiter an unterschiedlichen Standorten in Deutschland, England und Italien. Seine Produkte entwickelt Trekstor nach eigenen Angaben in Deutschland und produziert sie größtenteils auch am Hauptsitz in Lorsch, was ungewöhnlich in der Branche ist. Es gibt aber auch Produktionsstätten in Asien. (boi)