US-Gesetzentwürfe könnten das Aus für Firewalls bedeuten

Sollten Gesetzentwürfe aus Massachusetts und Texas geltendes Recht in den USA werden, wären Firewalls, DSL-Router und alle Windows-Versionen der vergangenen Jahre betroffen.

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Von
  • Michael Wilde

Einige US-Bundesstaaten beraten über eine Verschärfung des Digital Millennium Copyright Act. Nach Meinung von Edward W. Felten, Professor an der Universität Princeton, könnten die neuen Vorschriften dazu führen, dass Besitz, Verkauf und Benutzung von Verschlüsselungsprogrammen, Firewalls und Router-Software demnächst in den USA unter Strafe stehen.

Felten macht diese weit gehenden Folgen an Formulierungen der Entwürfe aus Massachusetts und Texas fest. Unter Strafe sollen Technologien gestellt werden, die "die Existenz, den Herkunfts- oder Zielort jeglicher Kommunikation" gegenüber dem "communication service provider" verschleiern. Da Internet Service Provider (ISP) zu den "communication service providern" gehören, würde ohne Ausnahme alles unter Strafe stehen, das Herkunft und Ziel der Kommunikation vor dem ISP verbirgt.

Das gelte schon beim Versenden oder Empfangen von E-Mails über verschlüsselte Verbindungen, da der ISP dabei nicht mehr die Empfänger- und Absenderadressen lesen kann. Produkte, die Network Address Translation (NAT) einsetzen, seien ebenfalls betroffen. Firewalls, die Unternehmen und Privatleute vor unberechtigten Zugriffen aus dem Internet schützen sollen, verschleiern mit dieser Technik die Ausgangspunkte der Kommunikation. DSL-Router oder Software, die es ermöglicht, dass sich mehrere PCs einen DSL-Zugang teilen, gehören ebenfalls zu dieser Kategorie. Sogar alle in den vergangenen fünf Jahren auf den Markt gekommenen Windows-Versionen würden gegen die neuen Gesetze verstoßen. (mw)