Deep Dive: Was hinter solarem Geoengineering steckt

Mit Partikeln die Sonnenstrahlung dämpfen, hält Klima-Ökonom Gernot Wagner eigentlich für "Wahnsinn". Im Podcast erklärt er, warum er trotzdem daran forscht.

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Lesezeit: 3 Min.

"Sonnenuntergänge selber machen" – so könnte man recht frei den Namen des kalifornischen Start-ups Make Sunsets übersetzen. Was recht romantisch klingt, hat in Wahrheit weniger einen emotionalen, vielmehr einen pragmatischen Hintergrund. Denn das junge Unternehmen hatte im vergangenen Jahr auf eigene Faust Schwefeldioxidpartikel mit Wetterballons in die Stratosphäre gebracht. Die Idee: Die Partikel sollen Sonnenstrahlung dämpfen und so die Erderwärmung verringern. Das Ganze fällt in den Bereich des "solaren Geoengineerings".

Die Idee an sich ist nicht neu, doch hatte sie durch das Vorpreschen und die Umsetzung von Make Sunsets nun neue Aktualität erhalten. Nur ein paar Gramm an Partikeln hatte das Unternehmen nach eigenen Angaben vorerst freigesetzt, doch dabei will man es nicht belassen. Aus dem hehren Ziel, die globale Erwärmung zu verlangsamen und damit die Folgen des Klimawandels einzudämmen, will Make Sunsets ein Geschäftsmodell anbieten: Künftig will das Team "Cooling Credits" verkaufen, vergleichbar etwa mit CO2-Kompensationszertifikaten.

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Damit betritt das Start-up Neuland, denn hinter der Idee des Geoengineering steckt ein Tabubruch. So war es bisher höchst umstritten, ob man das Thema überhaupt erforschen darf beziehungsweise sollte. Daher ist der Gast dieser Podcast-Folge "Deep Dive" Gernot Wagner. Er ist in Österreich geboren und lehrt heute als Klima-Ökonom an der Columbia Business School in New York. Er beschäftigt sich schon seit Langem mit dem Thema Geoengineering. Er hat beispielsweise schon 2010 eine Konferenz zu diesem Thema mitorganisiert und auch mit David Keith zusammengearbeitet, dem wohl bekanntesten Geoengineering-Forscher der Welt. Kürzlich erschien sein Buch "Und wenn wir einfach die Sonne verdunkeln?" in deutscher Übersetzung. Darin macht sich Gernot Wagner auch viele Gedanken über die moralischen Implikationen des Geoengineerings. Im Gespräch mit TR-Redakteur Gregor Honsel erklärt Wagner, warum er Geogineering für "vollkommenen Wahnsinn" hält und es aber dennoch weiter erforscht.

Mehr dazu in der ganzen Folge – als Audio-Stream (RSS-Feed):

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Mehr über das Start-up Make Sunsets und die Einordnung des Vorgehens lesen Sie in der neuen Ausgabe 3/23 von MIT Technology Review (jetzt im heise shop bestellbar) oder mit digitalem Zugang in dem Artikel "Kühlen wie ein Vulkan" bei heise select.

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(jle)