Google nimmt Stellung zur Kritik des BSI an Wave

Der Internetdienstleister zeigt sich überrascht darüber, dass das BSI eine Erklärung über ein Produkt abgibt, das zurzeit weder für Tests noch für den öffentlichen Gebrauch zur Verfügung steht.

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Von
  • Daniel Bachfeld

Der Internetdienstleister Google hat zu der Kritik des BSI an der geplanten Kollaborationslösung Wave Stellung genommen. Man sei sehr überrascht darüber, dass das BSI eine derartige Erklärung über ein Produkt abgegeben hat, das zurzeit weder für Tests noch für den öffentlichen Gebrauch zur Verfügung stehe.

Das BSI hatte in seinem Lagebericht IT-Sicherheit für das 2. Quartal 2009 von der Nutzung von Wave abgeraten. Google Wave sei derzeit nur mit einem Google-Nutzerkonto verwendbar. Da alle Google-Wave-Daten auf Google-Servern lägen, gelte dieselbe Kritik, die von Datenschützern und dem BSI an Mail, Docs, Calendar und anderen Online-Diensten des Unternehmens geübt wurde: Der Nutzer verliere vollständig die Kontrolle über seine Daten.

Laut Google wird Wave zum gegenwärtigen Zeitpunkt aber lediglich einer limitierten Gruppe von vertrauenswürdigen Entwicklern zugänglich gemacht, um vor der Einführung Verbesserungen vorzunehmen. Wie jedes Produkt von Google werde auch Google Wave mit entsprechenden integrierten Datenschutzeinstellungen eingeführt.

"Wir glauben, dass Transparenz und die Freiheit der Auswahl die Grundlagen für Datenschutz bilden. Daher achten wir bei der Entwicklung unserer Produkte darauf, dass Nutzer jederzeit die Wahl haben, wie sie unsere Services nutzen und welche Informationen sie uns zur Verfügung stellen möchten, und dass wir Nutzer darüber informieren, wenn bei Produkten möglicherweise persönliche Informationen vorgehalten werden.", erklärte Kay Oberbeck, Pressesprecher von Google Deutschland, Österreich, Schweiz in einer offiziellen Stellungnahme.

Darüber hinaus ist Google Wave im strengeren Sinne eigentlich kein Dienst von Google, sondern eigentlich eine Architektur, für die Google gerade die Quellcodes veröffentlicht. Damit kann jeder Anwender einen eigenen Wave-Server betreiben und somit zum Wave-Provider werden, mit dem sich Wave-Clients verbinden können. Google ist in dem geplanten Modell nur einer von vielen möglichen Wave-Providern.

Der unter Apache-2-Lizenz stehende Code des Google Wave Federation Protocol enthält den Operational-Transform-Code, laut Google das Herz der Kollaborationslösung, sowie Server und Client, die das Protokoll nutzen.

Siehe dazu auch:

(dab)