Burda startet Nachrichtenportal

Der Medienkonzern will mit Nachrichten.de eine Alternative zu Google News etablieren und die Inhaltelieferanten direkt an den Einnahmen beteiligen.

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Der Medienkonzern Burda will mit dem am heutigen Donnerstag gestarteten Nachrichtenportal Nachrichten.de eine Alternative zu Google News etablieren. Der von der Burda-Tochter Tomorrow Focus Technologies und dem Suchmaschinenspezialisten Neofonie entwickelte Aggregator soll inhaltlich zusammengehörige Meldungen erkennen und entsprechenden Ressorts zuordnen. Das neue Portal zeichnet eine Suchfunktion aus, mit dem sich Nachrichten nach Quellen, Rubriken und dem Erscheinungszeitraum filtern lassen. Mit einem Live-Ticker lässt sich nachverfolgen, wie Nachrichtenschwerpunkte entstehen. Der Newsdienst sammelt fortlaufend alle Meldungen von fast 500 Quellen im Internet.

Burda betritt damit das Terrain des US-Suchmaschinenriesen Google. Der deutsche Medienkonzern gehört zu den ausgewiesenen Kritikern Googles. Verlagschef Hubert Burda persönlich hatte die schleichende Enteignung der Verleger durch das Netz beklagt und forderte eine Beteiligung an den Gewinnen des Suchmaschinenkonzerns, der von den journalistischen Inhalten anderer profitiere. Die Verlagsbranche hatte sich in der sogenannten "Hamburger Erklärung" für mehr Schutz ihres geistigen Eigentums im Internet ausgesprochen.

Bei nachrichten.de sollen die Verlage an den Werbeeinnahmen beteiligt werden. Der Anbieter misst die von dem jeweiligen Rechteinhaber angezeigten kurzen Textauszüge ("Snippets") auch auf Übersichtsseiten. Nach dem "Fair Share" genannten System schüttet Nachrichten.de an registrierte "Publisher" 20 Prozent der Umsätze nach Abzug der Vermarkterprovisionen aus. Rechteinhaber können auch längere Texte zur Verfügung stellen. (vbr)