Browser-TÜV

Konfigurierbare Startseiten, grafische Bookmarks- und History-Übersichten, rasend schnelle JavaScript-Engines, leistungsfähige Entwicklerwerkzeuge, Schutzfunktionen gegen Phisher und Schnüffler, eine riesige Auswahl nützlicher Erweiterungen: Die Browser entwickeln sich rasend schnell weiter – Zeit für eine Bestandsaufnahme.

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Unser letzter großer Browser-Vergleich ist noch gar nicht mal so lange her [1, 2] – und dennoch hat sich auf dem Browser-„Markt“ sehr viel getan. Opera und Apple haben neue Major Releases ihrer Webprogramme herausgebracht, Microsoft hat den IE8 fertiggestellt und auch die Neuerungen von Firefox hätten einen vollen Versionssprung gerechtfertigt. Vor allem aber hat Google mit einem neuen Browser, Chrome, den Konkurrenzdruck noch einmal verschärft.

Chrome hinkt der Konkurrenz in puncto Funktionsumfang zwar noch hinterher. Bei der Update-Frequenz gibt Google aber derzeit das Tempo vor; viele Features, die dem finalen Chrome-Release noch fehlen, sind in den Beta- und Developer-Ausgaben bereits zu finden – parallel zur stabilen Version 3 liefert Google bereits ein Release 4 als Developer-Vorschau aus. Kaum eine Woche vergeht, ohne dass eine neue Chrome-Version erscheint. Chrome soll auch die zentrale Komponente des nach ihm benannten Betriebssystems Chrome OS sein, das Google bereits in der zweiten Hälfte 2010 fertig haben will. Während dieser Artikel das Quintett genauer unter die Lupe nimmt, beschreibt der Artikel ab Seite 108 die Datenschutz-Funktionen der Browser im Detail.

Beim grundsätzlichen Aufbau des Programmfensters haben sich die Browser einander angeglichen. Möchte der Benutzer umsatteln oder nur mal einen anderen Browser ausprobieren, findet er die Bedienelemente an der gewohnten Stelle vor. Sämtliche Browser lassen sich mit Themes tapezieren, um ihnen einen eigenen Look zu verpassen. Geht es dagegen darum, die Bedienelemente an die eigenen Bedürfnisse anzupassen, hat Opera die Nase vorne. Nur der norwegische Browser ermöglicht es, Suchfelder, Knöpfe und Bookmarks weitgehend frei in Tool-Leisten zu platzieren.

Die Möglichkeit, eigene Browser-Versionen zu bauen, bieten Opera, Firefox und der Internet Explorer. Während die Opera-Setups eher die Oberfläche aufpeppen, lassen sich mit dem CCK Wizard für Firefox und dem Internet Explorer Administration Kit auch Browser für den Unternehmens-Einsatz vorkonfigurieren, etwa mit vorgegebenen Bookmarks und Proxy-Einstellungen.

Auskunftsfreudig: Chrome informiert detailliert über den eigenen Speicherhunger und den der Konkurrenz.

Bei den Erweiterungen bietet Firefox die weitaus größte Auswahl. Abertausende von Add-ons gibt es auf der vom Hersteller eigens betriebenen Homepage, die im Browser auch direkt verlinkt ist. Microsoft unterhält ebenfalls eine Sammelplattform für Erweiterungen, die sich aber fast ausschließlich auf – wenige – Web Slices, Suchanbieter und Schnellinfos beschränkt. Daher ist auch ein Blick auf enhanceIE.com ratsam, die Website eines Microsoft-Mitarbeiters, sowie auf die Homepage von IE7pro, der wichtigsten Internet-Explorer-Erweiterung schlechthin.

Opera kann nicht mit vielen Erweiterungen aufwarten; allerdings dient der Browser als Laufzeitumgebung für Widgets, Miniprogramme auf Basis von HTML. Im Opera Wiki haben Enthusiasten zudem eine Reihe von Tweaks für die Bedienoberfläche zusammengetragen, die aber zum Teil Eingriffe in Steuerdateien erfordern. Apple unterhält keine eigene Website für Erweiterungen; unter pimpmysafari.com findet sich eine von Dritten gepflegte Sammlung von Erweiterungen, die aber ausschließlich unter Mac OS laufen.

Google arbeitet noch an einer Erweiterungsschnittstelle für Chrome; nur für die Developer-Versionen liegen bereits erste Erweiterungen vor. Alle Browser können Webseiten durch benutzerseitige JavaScript-Skripte tunen. Bei Opera ist diese Funktion eingebaut, bei den anderen lässt sie sich mit Erweiterungen nachrüsten.

Den vollständigen Artikel finden Sie in c't 21/2009.

Literatur

[1] Jo Bager: Probefahrt, Firefox 3, Internet Explorer 8, Opera 9.5 und Safari 3.1 in der Praxis, c't 9/08, S. 132

[2] Herbert Braun: Erstinspektion, Mehr als HTML: Die Engines der neuen Browser, c't 9/08, S. 140


"Browser-Shootout"

Artikel zum Thema "Browser-Shootout" finden Sie in der c't 21/2009:
Chrome, Firefox, Internet Explorer, Opera und Safari S. 98
Was Browser an Daten sammeln und preisgeben S. 108

(jo)