Fraunhofer-Institut soll zerrissene Stasi-Akten rekonstruieren

Das Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik (IPK) in Berlin ist von der Birthler-Behörde beauftragt worden, eine Software zur Zusammensetzung zerrissener Stasi-Akten fertig zu entwickeln.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Das Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik (IPK) in Berlin ist von der Birthler-Behörde beauftragt worden, eine Software zur Zusammensetzung zerrissener Stasi-Akten fertig zu entwickeln. Das berichtet der Spiegel in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe. Um den Zuschlag hatten sich mehrere Institute beworben. So hatte die Firma SER aus Neustadt/Wied bereits vor drei Jahren eine Demoversion ihrer Software vorgestellt, die die dreidimensionale Struktur der Risskanten analysiert. Erst Mitte Mai hatte eine Gruppe von Wissenschaftlern aus München ihre Problemlösung vorgestestellt. Die Rekonstruktion der zerstörten Dokumente per Software wird voraussichtlich mehrere Millionen Euro kosten.

Das Ministerium für Staatssicherheit der DDR versuchte ab Ende 1989 in großem Umfang, Akten zu vernichten. Da die maschinellen Aktenvernichter überlastet waren, wurde ein Großteil der Akten dabei lediglich von Hand zerrissen. Diese Akten lagern jetzt in den Archiven der Bundesbehörde für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR. Insgesamt sind es rund 17.000 Säcke mit jeweils etwa 2000 zerrissenen Seiten. Seit 1995 sind 25 Mitarbeiter damit beschäftigt, die Unterlagen wieder von Hand "zusammenzupuzzeln". Bislang ist dies jedoch lediglich bei knapp 300 Säcken gelungen. (wst)