Blue Checks: Twitter kündigt Entfernung der alten blauen Haken an

Twitter kündigt an, die früher als Identifikationsnachweis vergebenen blauen Haken zu entfernen. Wer einen Haken will, muss jetzt zahlen. Stichtag: 1. April.

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Twitter auf einem iPhone

(Bild: Tada Images/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Twitter kündigt an, dass die bisher kostenlosen blauen Häkchen für nach dem alten System verifizierte Accounts entfernt werden. Ab dem 1. April werde Twitter damit beginnen, die alten "Blue Checks" zu entfernen, teilte das Unternehmen am Donnerstagabend mit. Den blauen Haken gibt es dann nur noch für die zahlende Kundschaft, die ein "Twitter Blue"-Abo abschließt. Der neue Eigentümer Elon Musk hatte so einen Schritt zuvor schon angedeutet, angesichts seiner dokumentierten Vorliebe für Possenspiele kann ein verfrühter Aprilscherz aber nicht ganz ausgeschlossen werden. Für Nachfragen ist das Unternehmen nicht zu erreichen.

Vor der Übernahme durch Musk hatte Twitter die Accounts von ausgewählten Personen des öffentlichen Lebens – etwa Politiker und Prominente, aber auch Journalisten – sowie einigen Twitter-Promis mit dem blauen Haken markiert, wenn diese ihre Identität gegenüber dem Unternehmen nachweisen konnten. Das sollte auch dazu dienen, die Verbreitung von Falschinformationen unter falschen Identitäten zu unterbinden.

Jetzt gibt es den blauen Haken nur noch im Abo, das seit Donnerstag auch weltweit verfügbar ist. Das Abonnement für Einzelpersonen heißt Twitter Blue und kostet acht Euro im Monat oder 84 Euro im Jahr. Unternehmen können sich für ein goldgelbes Symbol anmelden, während Regierungen und anderen Organisationen ein graues Symbol zugeteilt wird. Der Basis-Preis für Unternehmen und Organisationen in Deutschland soll bei 950 Euro im Monat liegen, plus 50 Euro für jeden angeschlossenen Account.

In Deutschland wurde das kostenpflichtige Abonnement Twitter Blue erstmals im Februar eingeführt. Dadurch versprach Twitter eine Verifizierung für Einzelpersonen, weniger Werbung und dass der Algorithmus Kurznachrichten von Abonnenten priorisiere. Im Gegenzug erhält das Unternehmen eine neue Einnahmequelle.

Wie lange es dauert, bis alle alten Häkchen entfernt sind, ist offen. Der US-Journalist und Social-Media-Experte Casey Newton weist darauf hin, dass Twitters Systeme keinen Mechanismus hätten, die alten Blue Checks auf einen Schlag abzuschalten, sondern dass das für jeden Account manuell erfolgen müsste. Twitter ist für Rückfragen dazu nicht zu erreichen. Es ist davon auszugehen, dass die Medienabteilung im Zuge der umfangreichen Entlassungen aufgelöst wurde. Spaßvogel Musk lässt Anfragen an die alte E-Mail-Adresse des Presse-Teams automatisch beantworten: mit einem 💩.

(vbr)