50 Jahre Mobilfunk in Deutschland

Heute vor 50 Jahren wurde auf der Deutschen Verkehrsausstellung in München erstmals das mobile Telefonieren aus einem VW Käfer heraus demonstriert.

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Von
  • Detlef Borchers

Heute vor 50 Jahren, am 20. Juni 1953, führte der damalige Postminister Hans Schubert das erste mobile Telefonat -- auf der Deutschen Verkehrsausstellung in München aus einem VW-Käfer heraus. Zu diesem Zeitpunkt wurden erste Testläufe mit dem A-Netz durchgeführt, welches 5 Jahre später in den Regelbetrieb ging. Die erste Mobilfunkeinrichtung für das A-Netz wog 16 Kilogramm und kostete 8000 Mark. Zum Vergleich: Der VW-Käfer, in dem das erste Telefonat stattfand, kostete 5000 Mark, der Jahreslohn eines Arbeiters betrug etwa 7000 Mark. Dennoch sollen während der ersten Vorführung auf der Verkehrsausstellung bereits mehrere Vorbestellungen aufgegeben worden sein.

Das A-Netz brachte es auf etwa 850 Teilnehmer und wurde 1977 abgeschaltet. Es war ein handvermitteltes Netz: Wer einen Mobilteilnehmer erreichen wollte, musste die Vermittlung in Düsseldorf anrufen und die Nummer sowie den vermuteten Standort des Teilnehmers nennen. Die Telefonistinnen der Post versuchten dann, die Funkzelle zu finden, in der sich der Teilnehmer aufhielt. Verließ der Teilnehmer diese Zelle mit einem Radius von etwa 30 Kilometern, war das Gespräch beendet.

Zu den olympischen Spielen wurde 1972 das B-Netz freigeschaltet, das 27.000 Mobilfunk-Teilnehmer beherbergte. 1986 startete schließlich das C-Netz, in dem die Teilnehmer ohne Vermittlung telefonieren konnten. Dieses Netz beherrschte das Roaming zwischen den Zellen, außerdem kamen die ersten tragbaren Mobilfunkkoffer auf den Markt. Das flächendeckende C-Netz brachte es auf 800.000 Teilnehmer, ehe das heutige D-Netz im Jahre 1991 starten konnte, das auf dem digitalen Standard GSM (Global System for Mobile Communication) basiert.

Schaustücke des ersten Telefonnetzes sind unter anderem in dem als Wanderausstellung konzipierten Handymuseum zu sehen. (Detlef Borchers) / (rop)