Smartphones: Oppo verlässt den deutschen Markt

Der chinesische Smartphone-Hersteller Oppo will sich laut Medienberichten vom deutschen Markt verabschieden. Heise online kann bestätigen, dass Oppo seine deutsche Organisation derzeit massiv umstrukturiert. Nähere Details zu den Umständen und Hintergründen blieben dabei zunächst offen.

Zuerst hatte das chinesische Medium 36kr über Oppos Pläne berichtet, aus den deutschen und den britischen Märkten auszusteigen. Der Journalist Max Jambor schreibt derweil auf Twitter, Oppo wolle sich auch aus Frankreich und den Niederlanden zurückziehen. Eine Stellungnahme von Oppo steht noch aus.

Vertriebsverbot in Deutschland

Oppo wird wie Vivo dem chinesischen Elektronikkonzern BBK Electronics zugerechnet. Oppo selbst ist wiederum die Mutterfirma der Handymarke OnePlus. "OnePlus wird Europa und das Vereinigte Königreich nicht verlassen", sagte ein Sprecher dem US-Technikmagazin The Verge. Deutschland, Frankreich und die Niederlande erwähnt er dabei nicht explizit. Unklar ist außerdem, ob die Aussagen von OnePlus auch für die Handys der Mutterfirma Oppo gelten.

In Deutschland ist die Situation besonders komplex: Hier dürfen Handys von Oppo und OnePlus aufgrund von Patentstreitigkeiten mit Nokia seit dem vergangenen Sommer nicht mehr vertrieben werden. Schon damals kamen Medienberichte auf, laut denen sich Oppo gänzlich vom deutschen Markt zurückziehen wolle. Oppo dementierte sie damals noch.

Der Smartphone-Markt ist seit Jahren rückläufig. Laut den Marktforschern von IDC wurden im vergangenen Jahr weltweit etwas mehr als 1,2 Milliarden Smartphones verkauft, über 11 Prozent weniger als noch 2021. Es handelt sich um den niedrigsten Wert seit 2013. Im vierten Quartal 2022 soll der Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar bei über 18 Prozent gelegen haben. Zu den größten Verlierern gehört auch Oppo, das 2022 knapp 23 Prozent weniger Smartphones verkauft hat als noch 2021. Der Marktanteil der chinesischen Marke schrumpfte von 9,8 auf 8,6 Prozent.

(dahe)