c't angezockt: Trockenes Ödland begrünen in "Terra Nil"

Wälder, Sümpfe, Flüsse und grüne Weiden: c't zockt hat das Umweltstrategie-Game Terra Nil angespielt und trockenes Ödland begrünt.

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ctzockt spiel Terra Nil

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Lesezeit: 4 Min.

Trockene, braune Erde begrüßt uns in "Terra Nil": Mit gezielten Baumaßnahmen müssen nun die verseuchten Böden saniert, Flüsse mit Wasser gefüllt und gezielt Wälder, Wiesen und Sumpfgebiete angelegt werden. Erst wenn dann auch noch das Klima stimmt, summen die Bienen, kehren die Frösche zurück in den Teich und die Lachse schwimmen erneut stromaufwärts. Ist die Umwelt im Gleichgewicht, ist ein erstes Etappenziel erreicht und sämtliche Gebäude werden recycelt. Alles schön wieder eingepackt, ziehen wir ab und der nächste Landstrich ist dran. c’t zockt hat den heute frisch erscheinenden Indie-Titel "Terra Nil" in seinem Indie-YouTube-Kanal angespielt und versucht, die Welt zu retten.

Das Spiel des südafrikanischen Indie-Studios Free Lives macht das Ausbalancieren des Ökosystems zur Spielmechanik. Die Natur ist hier nicht nur Schauplatz des Geschehens, sondern die eigentliche Protagonistin. Wie in einem gewöhnlichen Citybuilder starten wir in "Terra Nil" klein: Windturbinen liefern den Strom für Bodenreiniger und Bewässerungsanlagen. Kaum erstrahlen die ersten Wiesen in sattem Grün, siedeln wir weitere Pflanzen an und schaffen Feuchtgebiete. Manchmal sind allerdings härtere Maßnahmen nötig und wir müssen die frischen Wiesen abfackeln, um fruchtbaren Boden für einen Wald zu schaffen. Oder gar Kanäle graben, um neue Wasserläufe anzulegen.

Boden saniert, bewässert und Wasser in den Fluss gepumpt. Dann können erste Pflanzen sprießen.

Doch auch wenn die Spielmechanik zunächst einer Städtebausimulation ähnelt, entstehen hier weder Industriegebiete noch Straßen quer durchs Land. Statt einer komplizierten Verkehrsplanung müssen Spielerinnen und Spieler in "Terra Nil" die verschiedenen Bereiche des Ökosystems in Einklang bringen und dabei je nach Schwierigkeitsgrad mehr oder weniger mit den Kosten jonglieren. Nach und nach schalten Fortschritte im Spiel neue Gebäude frei. Mit der Zeit kommen weitere Faktoren wie die Luftfeuchtigkeit ins Spiel. Erst wenn auch die passt, siedeln sich Farne am Flussufer an, kehren Zugvögel zurück und surren Libellen über den Gewässern. Um alle Ziele zu erreichen, sind gelegentlich tiefgreifendere Terraforming-Maßnahmen nötig.

c't zockt: Gaming-Fans der c't

c't zockt besteht aus den Gaming-Fans des c't Magazins. Wir spielen Games quer Beet, vor allem Indie- und Early-Access-Spiele, haben ein Herz für Retro-Titel und wagen uns gelegentlich in die Virtual Reality. Wir streamen live aus unserem Videostudio auf YouTube und Twitch. Auf YouTube veröffentlichen wir außerdem veröffentlichen dort außerdem regelmäßig neue Videos rund um Spiele. Schaut doch mal rein!

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Vier verschiedene Biome muss man auf diese Weise restaurieren, neben dem Flusstal sind das eine abgelegene Insel, ein vulkanischer Gletscher und eine überflutete Stadt. Rund fünf bis sechs Stunden Spielzeit veranschlagt das Team von Free Lives für das Kernspiel, weitere vier oder fünf Stunden für die zusätzlichen Levels. Das Spieltempo ist entspannt, es gibt keine tickende Uhr, die zur Eile mahnt. Weiter entschleunigend ist das Spiel, wenn man hineinzoomt und zusieht, wie die Tierwelt in die Natur zurückkehrt. Die ruhige Musik und gelungene Grafik unterstützen das. Die drei möglichen Schwierigkeitsgrade handhaben Kosten für Gebäude unterschiedlich. Ganz ohne Druck und Kosten ist der Zen Mode.

Das Ingame-Nachschlagewerk ist einem handgezeichneten und -geschriebenen Notizbuch nachempfunden.

"Terra Nil" gibt es für rund 25 Euro auf Steam und GOG.com für Windows, eine Linux- und macOS-Version sollen folgen. Bereits jetzt läuft die Windows-Version mit Proton auch unter Linux und auf dem Steam Deck. Zum Reinschnuppern gibt es eine kostenlose Demoversion. Eine Mobilversion soll via Netflix erhältlich sein. Mit einem Teil der Einnahmen wollen die Hersteller zudem den Endangered Wildlife Trust unterstützen.

"Terra Nil" ist ein entspannter Strategietitel, der genug Zeit lässt, sich beim Spielen auch noch ein paar Gedanken über die Zusammenhänge eines Ökosystems, den Erhalt der Artenvielfalt und das Klima zu machen. Dabei kommt das Spiel ohne den erhobenen Zeigefinger aus und entzückt stattdessen mit hübscher Grafik. Das Nachschlagen macht ebenfalls Spaß, denn das Ingame-Nachschlagewerk ist liebevoll gestaltet und einem handgeschriebenen und -gezeichneten Notizbuch nachempfunden.

(lmd)