Das neue Microsoft Teams ist da

Die neue Version von Teams für Windows ist doppelt so schnell. Sie wird zunächst mit Geschäftskunden getestet. Updates für Mac und das Web sollen folgen.

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Schild "Microsoft" an Einfahrt zu Firmencampus, dahinter Bäume

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Andreas Knobloch
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Der US-Softwarekonzern Microsoft beginnt damit, eine neue schnellere Version seiner Teams-Kommunikations-App an seine Unternehmenskundinnen und -kunden auszurollen. Die Version für Windows ist ab heute im Vorschaumodus verfügbar, da das Unternehmen Feedback sammelt, bevor es später in diesem Jahr die Vorabversion der Software für alle Kundinnen und Kunden verfügbar macht. Microsoft verspricht zudem neue Versionen von Teams für Mac und das Web. Das teilte der Konzern am Montag mit.

Seit seiner Einführung im Jahr 2017 hat sich Teams zu einem Kernstück von Microsoft 365 (früher Office 365) entwickelt, dem abonnementbasierten Produktivitätssoftware-Paket. Zahlreiche Unternehmen haben Teams eingeführt, um ihre Mitarbeitenden während der COVID-19-Pandemie durch Videoanrufe und Textchats in Verbindung zu halten. Laut Angaben des Konzerns nutzen weltweit mehr als 280 Millionen Menschen jeden Monat Teams, auch wenn viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wieder in die Büros pendeln.

Microsoft Teams hatte im Jahr 2020 einige Leistungsprobleme, die das Unternehmen behoben hat. Im Jahr 2021 begann Microsoft dann mit der Entwicklung einer von Grund auf neuen zweiten Generation der Software, um die Leistung auf PCs und Laptops zu verbessern. Entsprechende Leistungsverbesserungen kündigte das Unternehmen bereits vor einigen Wochen an.

Die neue Teams-Version ist laut Microsoft schneller, einfacher und benutzterfreundlicher. Die Installation der neuen Microsoft Teams-App soll dreimal schneller sein und das Starten von oder Beitreten zu Meetings zweimal schneller. Microsoft sagt, dass das neue Microsoft Teams auch nur halb soviel Arbeitsspeicher und 70 Prozent weniger Festplattenplatz verbrauchen soll. Das alles klingt nach erheblichen Leistungsverbesserungen. Bei der aktuellen Teams-App gab es immer wieder Beschwerden über die Langsamkeit, den benötigten Speicherplatz und andere Probleme.

Microsoft hat nun die Electron-Grundlage von Teams aufgegeben und ist zur Microsoft Edge WebView2-Technologie übergegangen, während gleichzeitig ein vollständiger Wechsel zur React-JavaScript-Bibliothek und ein größerer Fokus auf die Fluent-Designsprache für UI-Verbesserungen erfolgt ist, schreibt das US-Technikportal The Verge.

"Zu den wichtigsten Vorteilen der Umstellung von Electron auf WebView2 gehören eine geringere Speichernutzung und ein geringerer Festplattenbedarf, da die Ressourcen mit Edge geteilt werden", erklären die Ingenieure von Microsoft Teams in einem Blogbeitrag. "Die Entscheidung, von AngularJS auf React umzusteigen, basierte in erster Linie auf Leistungsmerkmalen und Benchmarking-Ergebnissen, die für unsere Anwendungsfälle spezifisch sind. Wir haben festgestellt, dass React besser zu unseren Szenarien passt, und es war ein vorteilhafter Schritt für die Gesamtleistung der Anwendung."

Dies hat dazu geführt, dass so ziemlich jeder wichtige Teil von Microsoft Teams in irgendeiner Form überarbeitet wurde. Neben den Leistungsverbesserungen hat Microsoft Teams auch eine optische Auffrischung spendiert, um es besser an Windows 11 anzupassen. Microsoft hat außerdem die Farbe der Arbeitsfläche von Grau auf Weiß geändert und verwendet weniger von der lila Teams-Farbe. Microsoft Teams schaltet jetzt automatisch in den dunklen Modus, und die App verfügt über Gruppenprofilbilder und Thematisierung.

Darüber hinaus fügt Microsoft einige sehr nützliche Verbesserungen hinzu. Künftig sind alle Konten und Benachrichtigungen in einem einzigen Dropdown-Menü zu sehen, was es einfacher macht, zwischen verschiedenen Microsoft Teams-Konten zu wechseln. Es ist nun nicht mehr erforderlich, sich bei den Konten abzumelden und zwischen den Tenants zu wechseln, um Zugriff auf verschiedene Teams-Instanzen zu erhalten.

Der neue Teams-Client wird auch die Grundlage für Microsofts zukünftige Arbeit mit seinem Copilot-Assistenten und anderen KI-gestützten Funktionen sein. Die Nutzerinnen und Nutzer werden in der Lage sein, den KI-Assistenten in Gruppenchats einzuladen, um Aufgaben wie die Planung von Besprechungen durchzuführen, oder er wird in Besprechungen und Chats in der Seitenleiste angezeigt, um bei Aufgaben wie Zusammenfassungen, Rekapitulationen oder allgemeinen Fragen zu helfen. Die Business-Chat-Funktion von Copilot wird auch in Teams als Chatbot vorhanden sein und kann als persönlicher Assistent genutzt werden, um Daten und Informationen aus allen Microsoft 365-Diensten und -Apps abzurufen.

In der ab sofort verfügbaren Vorschauversion gibt es jedoch einige Lücken in der Funktionalität. So können Unternehmen in der Preview nicht auf Apps von Drittanbietern oder auf Line-of-Business-Apps (LOB) zugreifen. Einige erweiterte Anruffunktionen wie Anrufwarteschlangen sind ebenfalls nicht verfügbar, ebenso wie erweiterte Meeting-Funktionen wie Breakout Rooms.

Einen ausführlichen Überblick über die mehr als 50 zusätzlichen neuen Funktionen von Teams bietet dieser Blogbeitrag von Microsoft.

Siehe auch:

(akn)