Oh nein, nicht noch ein Meeting! Halt, da kann doch die KI teilnehmen

Zoom weiß: In Videokonferenzen sind nicht alle Nutzer aktiv zugeschaltet. Jetzt sollen neue KI-Funktionen diesen Anwendern unter die Arme greifen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 31 Kommentare lesen

(Bild: iX)

Lesezeit: 2 Min.

Chat-Nachrichten und E-Mails verfasst in Zoom künftig eine KI: Der Anbieter für Videokonferenzen erweitert seinen "IQ" genannten intelligenten Assistenten um drei KI-Funktionen.

Zum einen untersucht er die Konversationen, damit Nutzer mit wenigen Klicks eine zum Kontext passende Chat-Antwort geschrieben bekommen. Auf Wunsch lassen sich der von der KI angeschlagene Ton – zum Beispiel formell, freundlich, sarkastisch oder ernst – sowie die Länge der Antwort ändern. Aus der Ankündigung geht jedoch nicht hervor, ob der Nutzer oder die Software über den Inhalt entscheidet – und wie die KI den korrekten nächsten Schritt wählen kann. Zooms eigenes Beispiel (siehe Abbildung) ist allerdings wenig aussagekräftig und von eingeschränktem Wert für die Kollegen.

Viel Text für ein +1 – zumindest für oberflächliche Beispiele scheint sich Zoom IQ gut zu eignen.

(Bild: Zoom)

Das Gleiche funktioniert ebenfalls mit E-Mails, ist jedoch zum Start auf die Sales-Version von IQ beschränkt. Dafür kann die KI hier obendrein Meeting, Telefonate und E-Mail-Threads in den Kontext miteinbeziehen. Diese Version speziell für den Vertrieb bietet Zoom seit 2022 an, die mit einer Sprachauswertung des Mitarbeiters sowie einer Einschätzung der Stimmung des Kunden zu mehr Verkäufen führen soll.

Des Weiteren kann Zoom IQ bereits stattgefundene Meetings zusammenfassen: Die KI generiert ein Textprotokoll, das Nutzer anschließend direkt im internen Chat, Kalender oder per E-Mail verschicken können. Eine vergleichbare Funktion offeriert Konkurrent Microsoft in Teams schon länger – die KI kann hier ein Protokoll samt Aufnahmen, Transkripte, Chat und geteilter Dateien selbsttätig anfertigen. Auch Slack bietet mittlerweile einen ChatGPT-Assistenten für seinen Chat an.

Hinter den Kulissen setzt Zoom sowohl eigene proprietäre KI-Technik als auch solche von Drittanbietern ein – unter anderem von OpenAI. Ferner sollen Kunden auch eigene KI-Modelle beisteuern können, Details hierzu fehlen in der Ankündigung jedoch.

(fo)