Joled ist pleite: Da waren es nur noch zwei OLED-Panel-Hersteller für Monitore

Von Joled stammen die ersten OLED-Panels in PC-Monitoren. Jetzt schließt der Hersteller seine Pforten.

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LG-Monitor mit JOLED-Panel

LGs UltraFine OLED Pro 32EP950 mit Joled-Panel.

(Bild: LG)

Lesezeit: 2 Min.

Der japanische Panel-Hersteller Joled ist pleite. Ein Gericht in Tokio hat einem zivilrechtlichen Sanierungsverfahren stattgegeben, allerdings hat Joled seine beiden japanischen Produktionsstandorte in Nomi und Chiba bis auf Weiteres geschlossen. Japan Display (JDI) übernimmt die Patente und Entwicklungsabteilung.

Vier Firmen hatten Joled im Jahr 2015 gegründet: Innovation Network Corporation of Japan (INCJ, 75 Prozent Anteil), JDI (15 Prozent), Sony (5 Prozent) und Panasonic (5 Prozent). Sony und Panasonic haben ihre OLED-Entwicklung zu Joled ausgelagert, von Panasonic stammte etwa die Drucktechnik zur Herstellung von Display-Panels.

In den vergangenen Jahren stiegen weitere Hersteller wie der Automobilzulieferer Denso ein. JDI wollte seine Anteile zwischenzeitlich auf 51 Prozent erhöhen, beendete seine Beteiligung letztendlich aber Anfang 2020.

Joled hat die ersten OLED-Panels hergestellt, die in PC-Monitoren zum Einsatz kamen. Den Anfang machten 21,6-Zoll-Modelle von Asus (ProArt PQ22UC) und Eizo (Foris Nova) ab dem Jahr 2018. Ab 2021 folgten 31,5-Zöller mit 4K-Auflösung von Asus (ProArt PA32DC) (ab 3416,05 €) und LG (UltraFine OLED Pro 32EP950). Diese Monitore sind auch weiterhin verfügbar, allerdings zu hohen Preisen.

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Anders als LGs eigenen WOLED-Panels und Samsungs QD-OLED setzte Joled auf eine klassische Subpixel-Anordnung mit roten, grünen und blauen Streifen (RGB), ohne weißes Subpixel. Betriebssysteme, die mit alternativen Subpixel-Layouts nur schlecht klarkommen, stellen mit RGB insbesondere Schrift besser dar.

Joled habe die Produktion nicht bis zur Profitabilität ausbauen können, heißt es in einer Mitteilung: "Leider war das Erreichen einer stabilen Produktion kostspieliger und zeitaufwendiger, als wir erwartet hatten. Zusätzlich zu den Auswirkungen der weltweiten Halbleiterknappheit, der schwächeren Nachfrage nach hochleistungsfähigen und qualitativ hochwertigen Displays und dem harten Preiswettbewerb verschlechtern sich die Umstände, in denen wir uns befinden. Die Gewinne bleiben schleppend und es gab einen anhaltenden Mittelabfluss."

Laut der Nachrichtenagentur Nikkei Asia hat Joled Schulden in Höhe von 33,7 Miliarden Yen angehäuft, umgerechnet rund 238 Millionen Euro. An den beiden Produktionsstandorten Nomi und Chiba arbeiten demnach insgesamt 280 Menschen, denen gekündigt werden soll. Rund 100 Entwickler sollen zu JDI wechseln. Joled schließt seine Mitteilung mit einer Ankündigung ab, die eigene Produktion in Zukunft wieder aufbauen zu wollen.

(mma)