Disney sperrt Metaverse-Abteilung offenbar zu

Disney will 7000 Stellen streichen, um Kosten zu sparen. Laut dem Wall Street Journal betreffen die Kündigungen auch die Metaverse-Abteilung des Konzerns.

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(Bild: Michael Mulkens/Shutterstock.com)

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Im Rahmen von Stellenstreichungen stampft Disney seine Metaverse-Abteilung ein. Das berichtet das Wall Street Journal. Demnach soll das Team etwa 50 Mitglieder umfasst haben, die nun allesamt ihre Jobs verlieren sollen. Nur Teamchef Mike White soll in anderer Position weiter beim Unternehmen arbeiten.

Laut Wall Street Journal beschäftigte sich die betroffene Abteilung mit "der nächsten Generation von Storytelling und Nutzererfahrungen". Das Team sollte neue Wege ergründen, um interaktive Geschichten in neuen Technik-Formaten zu erzählen, heißt es. Gegründet wurde die Metaverse-Abteilung vom ehemaligen Disney-CEO Bob Chapek, der im vergangenen November vom Rückkehrer Bob Iger abgelöst wurde.

Iger selbst sei trotz der Stellenstreichungen ein Befürworter des Metaverse. Disney soll die Anwendungen des Metaverse unter anderem bei digitalen Themeparks und im Fantasy Sport gesehen haben, schreibt das Wall Street Journal. Ob und wie es mit diesen Plänen nun weitergeht, blieb offen.

Insgesamt will Disney gestaffelt rund 7000 Stellen streichen, kündigte der Medienkonzern im Februar an. Das entspricht etwa 3 Prozent der weltweiten Belegschaft. Durch die Kürzungen una andere Maßnahmen will Disney jährlich 5,5 Milliarden US-Dollar einsparen, was wegen "weltweiter wirtschaftlicher Herausforderungen" nötig sei.

Die jüngsten Quartalszahlen von Disney lagen dabei sogar über den Erwartungen der Anleger: In den drei Monaten bis Ende Dezember sind die Umsätze um acht Prozent auf 23,5 Milliarden Dollar angestiegen. Zwar ist der Betriebsgewinn um sieben Prozent zurückgegangen, aber der Nettogewinn legte im Jahresabstand um elf Prozent zu auf 1,3 Milliarden Dollar.

Hinter den Erwartungen zurück blieb dagegen das Streaming-Geschäft rund um Disney+. Zum Quartalsende hatte der mit Netflix konkurrierende Videodienst weltweit 161,8 Millionen Nutzer – gut ein Prozent weniger als drei Monate zuvor, als es noch 164,2 Millionen Abonnenten waren. Disneys andere Streaming-Dienste Hulu und ESPN+ verbuchten leichte Zuwächse. Disney hatte im vergangenen November überraschend die Chefs ausgetauscht: Iger habe sich bereiterklärt, noch einmal für zwei Jahre die Führung zu übernehmen. Er war zuvor bereits 15 Jahre lang Disney-Chef.

(dahe)